Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Leerstände schmälern Lust am Einkaufen

In der Innenstadt stehen Kunden zurzeit an zehn Läden vor verschloss­enen Türen. Denn die Verkaufslo­kale sind alle nicht besetzt. Nina Eichhorn vom gleichnami­gen Optiker-Geschäft kündigt ein Neubau-Projekt an der Kölner Straße an.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Da waren es nur noch zehn: Seit Donnerstag hat die Verbrauche­rberatung Dormagen an der Kölner Straße 128 ihr neues Domizil bezogen und den Leerstand an dieser Adresse beseitigt. Damit reduziert sich die Zahl der leerstehen­den Ladenlokal­e auf der Haupteinka­ufsstraße. Zwischen Flora- und Europastra­ße bleiben dennoch zehn Läden, die zum Teil schon seit Monaten leer stehen. Für Wirtschaft­sförderin Gabriele Böse zwar ärgerlich, aber nicht dramatisch: „Der Leerstand hält sich in der Innenstadt im Rahmen.“

Sie sieht die Zahl der leer stehenden Lokale im Verhältnis zur Quadratmet­erzahl der Verkaufsfl­ächen insgesamt, die auf der „Kö“zur Verfügung stehen. „Es sind meist kleinere Läden, die leer stehen.“Böse freut sich über den attraktive­n neuen Mieter an der „Kö“, denn „die Verbrauche­rzentrale wird im nördlichen Bereich Frequenz bringen“. In diesem Abschnitt zeugen einige warenlose Schaufenst­er von der Schwierigk­eit, Flächen in so genannten 1b-Lagen am Markt erfolgreic­h anzubieten. Neben dem Netto-Markt oder der Targobank sind die Ladenlokal­e ebenso unvermiete­t wie ein Stück weiter auf der anderen Straßensei­te, wo früher der „Bilderprof­i“verkaufte. Ende des Jahres kommt mit der Buchhandlu­ng Seitenweis­e womöglich ein weiterer Laden hinzu, wenn Inhaber Stephan Thönneßen schließt. Das Lokal wird bereits auf dem Markt zur Nachmietun­g angeboten. Nicht alle leer stehenden Lokale sind überhaupt verfügbar, weil der e ß ra st ra o Fl

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37 Pfarrkirch­e St. Michael Hauseigent­ümer plant, das Haus abzureißen und dort neu zu bauen oder weil erst umfangreic­he Sanierunge­n vorgesehen sind. „Wenn langfristi­ge Mietverträ­ge bestehen und der Mieter früher raus geht, dann steht ein Lokal auch mal länger leer.“

Ein Beispiel ist Nina Eichhorn. Die agile Geschäftsf­rau, Inhaberin des gleichnami­gen Optiker-Geschäftes an der „Kö“und Vorstandsm­itglied der Werbegemei­nschaft CiDo, bestätigt ein Neubauvorh­aben: „Wir werden das Haus an der Nummer 119 abreißen und dort etwas Kleines, Feines für Dormagen zu bauen.“Zuletzt verkaufte dort Engelbusch-Moden. Die Planungen sollen 2016 konkret werden. Wirtschaft­sförderin Böse weiß von Bewegungen am Markt. „Ich bin zuversicht­lich, dass es in den nächsten Monaten Veränderun­gen geben wird.“Sie weiß mehr, als sie sagen darf: „Wir sind mit Eigentümer­n der Immobilien im Kontakt und wissen von Plänen. Aber die dürfen wir natürlich nicht nach außen tragen“, sagt Böse.

Es gibt auch gute Beispiele, wie der Laden an der „Kö“/Ecke Nettergass­e, wo ein Juwelier relativ schnell den anderen ablöste. Oder die Rathaus-Galerie, wo Tee Geschwendn­er zwar raus ist, aber mit dem Stratos-Grill der Nachmieter feststeht. Die Werbegemei­nschaft in der Innenstadt, CiDo, würde gerne zu diesem Thema aktiv werden und die Eigentümer kontaktier­en, „doch das ist aus Datenschut­zgründen offenbar schwierig“, sagt Vorsitzend­e Michaela Jonas. „In der nächsten Woche werde ich mich mit Frau Böse über das Thema unterhalte­n.“

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Immerhin: Diese vier Damen lassen sich das Einkaufen in den Läden der Innenstadt auch bei Regen nicht vermiesen. Trotz Leerstands – siehe unten. Die Zahlen bezeichnen die Hausnummer­n der leer stehenden Läden.

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