Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Angst vor Gift in Sprengstofftestern
Die Mitarbeiter des Dienstleistungsunternehmens Kötter am Düsseldorfer Flughafens sind verängstigt. 30 neu angeschaffte Spengstoff-Suchgeräte lösen gesundheitliche Probleme aus. Mitarbeiter berichteten im Gespräch mit unserer Zeitung von Übelkeit, Kopfschmerzen und Ausschlag, nachdem sie an den Maschinen gearbeitet haben. Sie sprechen von Verbrennungsgestank und dem Geruch von Säure. Am Donnerstag ließ die Bundespolizei die Geräte zwischenzeitlich abschalten. In München war bekanntgeworden, dass rund 70 Mitarbeiter nach der Arbeit an ihnen erkrankt waren. Noch am selben Tag wurden die Geräte in Köln und Düsseldorf auf Anweisung der Bundespolizei wieder in Betrieb genommen.„Die Bundespolizei ist am Flughafen München nicht für dieKontrollen gemäß Luftsicherheitsgesetz zuständig“, sagte die Sprecherin. Die Bundespolizei setzt für Luftsicherheitskontrollen seit September 2015 Sprengstoffspürgeräte des Typs Itemiser 4DX des Herstellers Morpho Detection. „Zu den von der Bundespolizei genutzten Gerätetypen liegen keine gesundheitlich bedenklichen Daten vor. Die Geräte können daher weiter betrieben wer- den“, so die Polizei. Verdi-Sekretär Özay Tarim bezeichnete das Verhalten der Polizei als „unverantwortlich“. Im Einvernehmen mit der Firma Kötter und den Betriebsräten am Kölner und am Düsseldorfer Flughafen habe man sich darauf verständigt, dass Mitarbeiter nur freiwillig an den Geräten arbeiten müssten und bis zur Klärung der Probleme dazu nicht gezwungen werden könnten. „Wir fordern, dass eine unabhängige Institution wie der Tüv, die Dekra oder das Amt für Arbeitssicherheit die Geräte überprüft. So lange dürfen sie nicht eingesetzt werden“, sagt Gewerkschafter Tarim.