Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bochumer Opel-Werk fertiggestellt
Das Bochumer Werk der Adam Opel AG war einst eine der modernsten Produktionsstätten des zu General Motors gehörenden Konzerns. Dort wurden der Kadett und der Manta gebaut, der Ascona, der Astra und der Zafira. Als Ende der 1950er Jahre im Ruhrgebiet eine Zeche nach der anderen die Arbeit einstellte, beschloss man den Strukturwandel. Der Deal mit der Adam Opel AG war für die Stadt Bochum ein Glücksfall: Die Investoren kauften das Gelände der stillgelegten Zeche Dannenbaum und versprachen, für viele Arbeitsplätze in der Region zu sorgen. Bochum musste die Abrisskosten sowie die Haftung für eventuelle Folgeschäden durch den Bergbau übernehmen. Am 10. Oktober 1962 wurde das Opel-Werk fertiggestellt. Der erste Wagen, der vom Band lief, war ein Opel Kadett A. Rund 10.000 Menschen fanden neue Arbeit. Zwischenzeitlich hatte das Opel-Werk bis zu 20.000 Mitarbeiter, die jährlich Hunderttausende Autos fertigten: Im Spitzenjahr 1992 verließen mehr als 360.000 Fahrzeuge das Werk. Danach nahmen Produktionszahlen und Anzahl der Beschäftigten langsam ab, bis sich Anfang des neuen Jahrtausends abzeichnete, dass das Werk wohl geschlossen werden würde. Trotzdem war das endgültige Aus ein Schock für die Beschäftigten. Ende 2014 ist die Produktion eingestellt, die zuletzt rund 3300 Mitarbeiter erhielten die Kündigung. Seit Beginn dieses Jahres wird das Werk abgerissen.