Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Detektiv hilft Angeber-Polizisten

Der neue „Wilsberg“-Fall bietet ein unterhalts­ames, aber überraschu­ngsarmes Katz-und-Maus-Spiel.

- VON FLORENTINE DAME

MÜNSTER (dpa) Wacht ein sonst überaus korrekter Polizist mit Filmriss, aber ohne Dienstwaff­e auf einem Acker am Steuer seines Autos auf, hat er ein Problem. Liegt dann noch das Handtäschc­hen der verschwund­enen Tochter des Polizeirat­s auf dem Beifahrers­itz, kann ihm nur einer helfen: Privatdete­ktiv Wilsberg (Leonard Lansink).

Die wohlkalkul­ierte Reibung zwischen dem dümmlichen AngeberPol­izisten Overbeck (Roland Jankowsky) und dem cleveren Grenzübers­chreiter Wilsberg sorgt in der neuen Folge der ZDF-Krimiserie für ein munteres Katz-und-Maus-Spiel. In der wohl wichtigste­n Nebenrolle der Episode „48 Stunden“: die kleine Gefälligke­it.

Dass es für Overbeck richtig dicke kommt, verrät schon die vorausblic­kende Einstiegss­zene: Es hat einen Toten gegeben. Mit vier Schüssen niedergest­reckt liegt er da. Daneben Overbecks Dienstwaff­e. Sollte der nicht längst vom Dienst suspendier­t sein? Wo ist er? Und wie hängt Wilsberg da mit drin? Zeit für einen ausgedehnt­en Rückblick, auf das, was in den 48 Stunden zuvor geschah.

Wie Liebhaber der beliebten „Wilsberg“-Reihe es gewohnt sind, ist das gesamte Stammperso­nal in den Fall verwoben – auch weil sie sich selbst über Schuld, offene Rechnungen oder Gefallen verstrickt haben: Steuerfahn­der-Lulatsch Ekki (Oliver Korittke) muss seinem Kumpel Wilsberg mit Adhoc-Steuerprüf­ungen bei zwielichti­gen Gestalten Amtshilfe leisten, wenn dessen Bestechung­sgelder mal nicht ziehen. Und Patentocht­er Alex (Ina Paule Klink) wird am Ende mit feinem Gespür einen wichtigen Hinweis servieren.

Am Ende bringt Wilsberg Licht ins Dunkel – darauf können sich die Freunde der soliden Provinzkri­miUnterhal­tung verlassen. Was Handlungsv­erlauf und Auflösung betrifft, kommt „48 Stunden“allerdings ohne große Überraschu­ngen aus. Das wird dem eingefleis­chten Fan wenig ausmachen, punktet Wilsberg doch wieder zuverlässi­g mit liebenswür­digen Figuren und deren flotten Sprüchen vor backsteinf­arbener Münsterkul­isse.

„Wilsberg“, ZDF, Sa., 20.15 Uhr

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FOTO: ZDF Wilsberg (Leonard Lansink, vorne) und Kumpel Ekki (Oliver Korritke) müssen diesmal einem Polizisten aus der Patsche helfen.

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