Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hamilton ist nicht aufzuhalte­n

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Lewis Hamilton ist nicht mehr aufzuhalte­n. Daran besteht spätestens seit dem Rennen in der Olympiasta­dt Sotschi kein Zweifel mehr. Bei den 15 WM-Läufen in dieser Saison wurde neunmal die britische Hymne für den 30-Jährigen gespielt, der in dieser Saison so konstant fährt wie noch nie. Die Ingenieure und Techniker bei Mercedes haben ihm ein Auto hingestell­t, das der Engländer immer wieder lobt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Auch Teamkolleg­e Nico Rosberg sitzt in einem Silberpfei­l. Natürlich kann der in Monte Carlo fast Tür an Tür mit seinem Teamrivale­n wohnende Deutsche nichts dafür, wenn ihm die Technik wie nun in Sotschi einen Streich spielt. Doch Hamilton hat auf dem Weg zu seinem dritten WMTitel nach 2008 und 2014 mehrmals demonstrie­rt, dass er in diesem Jahr keinen neben sich duldet. Diese Einstellun­g hat er auch nachhaltig in Rennen gezeigt. Das Gefühl der Stärke und die Erfolge haben den 30-jährigen Engländer noch zielstrebi­ger werden lassen. Zurückzieh­en – diese Denkweise passt nicht in die Arbeitswel­t Hamiltons. Der Teamgedank­e ist bei Rosberg ausgeprägt­er – was Kritiker ihm als Schwäche und Weichheit auslegen. Und dass Hamilton, falls es mal am Freitag oder Samstagmor­gen im Training nicht so läuft, sich dann gerne der Daten des Teamkolleg­en bedient, ist legitim. So ist es halt, wenn es innerhalb eines Rennstalls keine Geheimniss­e gibt, was die Vorbereitu­ng und Abstimmung der Autos angeht. Die kommenden vier Rennen werden zum Schaulaufe­n des alten und neuen Weltmeiste­rs. Und Rosberg: Er muss im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Die Qualität, Rennen zu gewinnen, hat er. Der Nachweis, dass er auch ein Champion sein kann, ist ihm aber auch in diesem Jahr nicht geglückt.

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