Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Houston-Tochter angeblich vergiftet

Gerichtsun­terlagen schüren den Verdacht, dass Nick Gordon seine Freundin Bobbi Kristina Brown mit einem Giftcockta­il getötet haben könnte. US-Medien spekuliere­n, dass es zur Mordanklag­e kommt.

- VON JESSICA KUSCHNIK

ATLANTA Lange Zeit wurde spekuliert, welche Hintergrün­de zum Tod von Whitney Houstons Tochter Bobbi Kristina Brown geführt haben. Nun erhärtet sich der Verdacht, dass ihr Lebensgefä­hrte Nick Gordon, der die damals 22-Jährige im Januar bewusstlos in ihrer Badewanne gefunden hatte, auch für deren Tod verantwort­lich ist. Das geht angeblich aus Gerichtsun­terlagen hervor, die dem US-Online-Portal „Radar online“vorliegen und die im Internet veröffentl­icht wurden. Darin heißt es: „Ms. Brown starb infolge einer gewalttäti­gen Auseinande­rsetzung mit dem Angeklagte­n (Nick Gordon), der sie bewusstlos in eine

„Ms. Brown starb infolge einer gewalttäti­gen Auseinande­rsetzung mit dem Angeklagte­n“

Badewanne legte, nachdem er ihr eine tödliche Mischung injizierte.“

Ob es sich bei dem Dokument tatsächlic­h um relevante Gerichtsun­terlagen handelt, ist noch unklar. Bislang hatte Nick Gordon immer abgestritt­en, etwas mit dem Tod von Bobbi Kristina Brown zu tun gehabt zu haben. Die Familie der Verstorben­en hingegen wirft Gordon seit Monaten vor, Brown ermordet zu haben, und reichte bereits eine Zivilklage gegen den 25-Jährigen ein. Wie die Justiz nun weiter mit ihm verfahren wird, ist ebenfalls unklar. US-Medien wie die „US Weekly“spekuliere­n, dass in Georgia eine Grand Jury einberufen werden könnte, die entscheide­n soll, ob Gordon der Prozess gemacht wird.

Bobbi Kristina war am 31. Januar bewusstlos in der Badewanne ihres Hauses in der Nähe von Atlanta gefunden worden. Am 26. Juli verstarb sie in einem Hospiz. Seit dem Vorfall zu Beginn des Jahres kamen immer mehr Details über die gewalttäti­ge Beziehung zwischen Brown und Gordon ans Tageslicht. So soll es regelmäßig zu körperlich­en Auseinande­rsetzungen gekommen sein. Aus dem vermeintli­chen Gerichts- bericht zitiert „Radar online“: „Die Anklage geht davon aus, dass die Verstorben­e, Bobbi Kristina Brown, von dem Angeklagte­n bei mehreren Gelegenhei­ten physisch misshandel­t wurde und später aufgrund einer gewalttäti­gen Auseinande­rsetzung mit dem Angeklagte­n verstarb, der sie verletzt und mit einem ausgeschla­genen Zahn zurückließ und sich mit mehreren tausend Dollar von Ms. Brown davonmacht­e“, heißt es in dem zwölfseiti­gen Dokument. Zur Todesursac­he steht darin, dass Gordon ihr einen tödlichen Giftcockta­il verabreich­t habe.

Gordons Anwälte streiten ab, dass ihr Mandant Bobbi Kristina einen solchen Cocktail verabreich­t habe, weder per Injektion noch sonst wie. Auch die Vorwürfe der Misshand- lungen und des Bestehlens weisen sie weiterhin zurück. „Der laufende Prozess gegen Nick ist verleumder­isch und haltlos”, sagte sein Anwalt Jose Baez vor kurzem gegenüber „USA Today“. Nick Gordon sei durch die Berichters­tattung bereits als Kriminelle­r abgestempe­lt worden, heißt es weiter. Auch sei die genaue Todesursac­he noch immer nicht eindeutig geklärt.

Bobbi Kristina war das einzige Kind von Whitney Houston und Bobby Brown. Die beiden hatten 1992 geheiratet, 2007 wurden sie nach einem langen Konflikt geschieden. Houston selbst starb kurz vor der Grammy-Verleihung 2012 in einem Hotel in Beverly Hills. Sie wurde ebenfalls in der Wanne gefunden.

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FOTO: DPA Baseball-Profi Nick Gordon und Bobbi Kristina Brown hatten eine schwierige Beziehung. Die beiden waren gemeinsam aufgewachs­en und verlobten sich im Juli 2014.

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