Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser proben den Metal-Aufstand

Im Proberaum des Hauses der Jugend hat die Neusser Metal-Band „Edge of Abyss“einst begonnen, nun kehrt sie für ihren Auftritt beim Festival Neuss Now dorthin zurück – mit bleiernem Schwermeta­ll zum Kopfmitsch­ütteln.

- VON KATRIN HAAS

NEUSS Auf der Bühne geben sie mit dem Hammer so richtig auf die Omme: „Edge of Abyss“stampft wie eine mit Schweröl geschmiert­e Dampfmasch­ine, ihre Gitarren sägen Risse durch die Luft, Sänger Markus Junker grunzt, als müsste er die Rehe aus den Wäldern Nordhessen­s vertreiben – und auch sonst sind die fünf jungen Neusser, die zusammen die Schwermeta­ll-Kapelle „Edge of Abyss“bilden, ganz nett.

Die fünf Jungs sind zwischen 20 und 23 Jahre alt, studieren oder machen eine Ausbildung. Gegründet haben Schlagzeug­er Tom Mauschner, und Rhythmus-Gitarrist Benedict Berg die Band Anfang 2013: „Wir kennen uns über eine Freundin. Ich spielte ein Instrument, er

Tom Mauschner spielte ein Instrument – da haben wir bei einer Pizza beschlosse­n, eine Band zu gründen“, sagt Tom Mauschner. Dazu sind dann noch Markus Junker (Gesang), Joachim Merzig (Bass), Dominik Vieten (Lead Gitarre) gestoßen.

Das erste Konzert folgte am 4. Juli 2014 im Haus der Jugend. Und genau dort haben sie anfangs auch geprobt. Dort waren sie an die Öffnungsze­iten gebunden und mussten sich mit anderen Veranstalt­ungen arrangiere­n. „Jetzt proben wir mit Ser Collapse zusammen in Düsseldorf“, sagt Tom Mauschner. Im Proberaum der befreundet­en Band können die Bandmitgli­eder ihre Instrument­e stehenlass­en und müssen sie nicht immer für jede Probe neu aufbauen.

Und warum Metal? „Das ist die Musik, die uns interessie­rt. Jeder bringt hier seine eigene Richtung mit rein“, sagt Benedict Berg. Ein Vorbild wollen und können sie nicht nennen, zu unterschie­dlich sind die Geschmäcke­r innerhalb der Musikricht­ung. Auf ihrer Facebook-Seite geben sie zumindest zu, dass sie unter anderem die Metal-Veteranen von Iron Maiden und Metallica ganz gerne hören.

Ihr erstes Konzert haben die fünf im Sommer 2014 gespielt, auf dem Newcomerfe­stival im Haus der Jugend. Joachim Merzig war gerade seit drei Wochen in der Band und musste sich schnell einarbeite­n. „Auf der Bühne hat man wegen der Scheinwerf­er zum Glück nur die erste Reihe der Zuschauer gesehen“, sagt Benedict Berg. Mindestens einmal pro Woche proben Edge of Abyss, dann für mehrere Stunden. Ihr Name Edge of Abyss – der englische Ausdruck für am Rande des Abgrunds – „reflektier­t unsere Sichtweise auf die Welt“. In den Liedtexten üben die Musiker viel Gesellscha­ftskritik. Auch untereinan­der sprechen sie deutliche Worte: Nach einem Konzert setzen sie sich zusammen, und jeder äußert Kritik und Verbesseru­ngsvorschl­äge. „Wir sind eine Band, die über alles sehr viel diskutiert“, sagt Tom Mauschner. Der nächste Auftritt wartet auf Edge of Abyss beim Jubiläum des Festivals Neuss Now.

„Wir beide machten Musik – da haben wir bei einer Pizza beschlosse­n, eine Band zu gründen“

Schlagzeug­er

 ?? NGZ-FOTO: GEORG SALZBURG ?? „Am Rande des Abgrunds“bedeutet „ Edge of Abyss“ins Deutsche übersetzt. 25. Jubiläum des Festivals Neuss Now stehen sie am nächsten Wochenende auf der Bühne.
NGZ-FOTO: GEORG SALZBURG „Am Rande des Abgrunds“bedeutet „ Edge of Abyss“ins Deutsche übersetzt. 25. Jubiläum des Festivals Neuss Now stehen sie am nächsten Wochenende auf der Bühne.

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