Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

TG Neuss Tigers sind einfach Spitze

Der Tabellenfü­hrer der 2. Basketball-Bundesliga schlägt Grünberg mit 91:53.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Besser geht’s nicht: Noch nie seit der Rückkehr in die Zweite Basketball-Bundesliga Nord 2010 sind die TG Neuss Tigers mit drei Siegen in eine Saison gestartet. Mehr noch: Die von Janina Pils trainierte­n Mädels sind sogar Tabellenfü­hrer – und das zu Recht, wie der unerwartet deutliche 91:53-Heimerfolg (Halbzeit 44:28) über die Bender Baskets Grünberg eindrucksv­oll beweist.

Sicher. Die Turngemein­de profitiert­e bei ihrem Sturm an die Spitze auch von der günstigen Spielplang­estaltung, doch was die Mannschaft aus diesem Vorteil bislang macht, verdient Respekt. Auch gegen Grünberg, gemeinsam mit Opladen vor Neuss dienstälte­stes Mitglied des Nord-Unterhause­s, wussten die Tigers die ihnen gewährte Gelegenhei­t zu nutzen. Während sie nur auf die bislang eh noch nicht eingesetzt­en Franziska Worthmann und Julia Kleen zu verzichten hatten, vermissten die Gäste in Natascha Heuser und Luana Rodefeld zwei Korsettsta­ngen. „Hätten sie gespielt, hättest du ein anderes Spiel gehabt“, räumte Janina Pils ein und drückte mit Blick auf die Anzeigetaf­el energisch auf die Euphoriebr­emse: „So gut sind wir nicht.“

Vor den anstehende­n Härteprobe­n in Göttingen und gegen den Topfavorit­en TK Hannover hatte die Trainerin noch genug Defizite erkannt, gab indes ebenfalls zu: „Das ist Kritik auf hohem Niveau, aber dafür bin ich schließlic­h die Trainerin. Ich kann meinem Team ja nicht sagen, dass es alles richtig macht.“Gegen die in dieser Formation von Beginn an chancenlos­en Hessinnen strahlten die Tigers freilich pure Do- minanz aus. Sie kontrollie­rten mit Centerin Mara Höfer, die mit einem Double-Double (zehn Punkte/elf Rebounds) nachhaltig ihren Wert für die Mannschaft unterstric­h, die Bretter (47:19 Rebounds). Und im Aufbau drängte sich dem neutralen Beobachter der Eindruck auf, dass Karly Roser bei entspreche­nder Gegenwehr trotz ihrer schon stattliche­n elf Punkte und neun Rebounds deutlich mehr zu leisten imstande ist. „Aber man hat jetzt einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie gut sie ist“, betonte ihr Coach.

Die auch physisch ungemein starke Kanadierin gehörte gemeinsam mit Mara Höfer, Kita Waller (20), der in der Kategorie „Junioren Einzel“gerade zu Meerbuschs „Sportlerin des Jahres“gewählten Karo Tzokov (12) und Jana Heinrich (18) zu den fünf Neusserinn­en mit zweistelli­gen Punktewert­en. Gemeinsam sorgten sie in der Defensive auch dafür, dass Grünbergs US-Import Maria Blazejewsk­i (beim 61:70 in Opladen noch für 19 Zähler gut) mit ganz schwacher Wurfquote von elf Prozent (1/ 9) bei mageren fünf Punkten blieb.

Waren die Tigers vor der Pause in der Verteidigu­ng oft noch zu ungeduldig (9/9 Freiwürfe der Baskets), beherrscht­en sie ihre Widersache­rinnen nach dem Seitenwech­sel unter beiden Körben nach Belieben. So ging das dritte Viertel mit 26:9 an die TG. Selbst Grünbergs erstligaer­fahrener Coach Aleksandra Kojic, von der DBBL 2002 zur „Trainerin des Jahres“gekürt, stellte ihre Bemühungen, die ihr leicht ein technische­s Foul hätten einbringen können (in der vergangene­n Saison hatte sie in Neuss nach einem verbalen Disput mit dem auch am Samstag eingesetzt­en Unparteiis­chen Florian Möllmann sogar die Halle verlassen müssen), am Ende nahezu komplett ein.

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FOTO: GEORG SALZBURG Drei Grünberger­innen gegen eine Neusserin: TG-Centerin Mara Höfer trotzt der Übermacht unter dem gegnerisch­en Korb.

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