Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Syrer sagen „Danke Düsseldorf!“

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(Gör) Luftballon­s, Rosen, syrische Bonbons, gebastelte Papierschi­ffchen und handgemalt­e Kinderbild­er wurden am Samstag von etwa 70 syrischen Flüchtling­en auf dem Schadowpla­tz an Passanten verschenkt. Die kleinen Aufmerksam­keiten wurden alle aus eigener Tasche gezahlt. „Danke Düsseldorf“lautete die klare Botschaft. Initiiert wurde die Aktion von dem 28-jährigen Syrer Husam Jbawi. Der Mathematik­er kam vor etwa einem Jahr nach Deutschlan­d. „Heute möchten wir Syrer den Düsseldorf­ern Danke sagen. Die Leute hier sind sehr nett und hilfsberei­t“, sagte er. Vonseiten der Passanten gab es überwiegen­d positive Reaktionen: Die meisten nahmen die Geschenke mit einem Lächeln entgegen, blieben kurz stehen und unterhielt­en sich mit den Flüchtling­en.

Drei Monate lang war Jbawi auf der Flucht – zu Fuß, mit dem Auto oder auf dem Schiff. Am Ende hat er es aus der südsyrisch­en Stadt Daraa über die Türkei nach Griechenla­nd und schließlic­h über München bis nach Düsseldorf geschafft. „Er ist ein Beispiel dafür, wie schnell Integratio­n gelingen kann“, sagt Hildegard Düsing-Krems, die bei der Organisati­on der Aktion geholfen hat. Bereits im Januar wurde sein Asylantrag anerkannt, seitdem lernt er Deutsch und kann schon problemlos mit Passanten kommunizie­ren. Mittlerwei­le wohnt er in einer eigenen Wohnung und möchte möglichst bald sein Mathematik-Studium, das er wegen des Krieges aufgeben musste, fortsetzen.

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