Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So schützen Sie Ihre Wohnung

Einbrecher haben es auf Bargeld und Smartphone­s abgesehen. Eingestieg­en wird vermehrt in Mietwohnun­gen.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF In keinem anderen Bundesland wird so häufig in Wohnungen und Häuser eingestieg­en wie in Nordrhein-Westfalen. Im vergangene­n Jahr brachen die Täter landesweit alle zehn Minuten in eine Wohnung oder in ein Haus ein. Wie schützt man sich am besten gegen Einbrecher? Einen hundertpro­zentigen Schutz wird es wohl nie geben. Wenn jemand in ein Haus will, dann kommt er dort auch hinein, sagen die Ermittler. Doch gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die man treffen kann, um nicht zum Ziel eines Einbrecher­s zu werden. Die Polizei rät: Immer die Haustür abschließe­n und nicht nur zuziehen. Am besten die Haustür mit speziellen Schließmec­hanismen und Schlössern verstärken. Auch Fenster, Balkon und Terrassent­üren bei Verlassen des Hauses schließen, denn gekippte Fenster sind für Einbrecher wie geöffnete Fenster. Im Internet gibt es mehr Ratschläge der Polizei für den Einbruchsc­hutz unter www.polizei.nrw.de. Zudem bittet das Ministeriu­m darum, die kostenfrei­en Angebote der in ganz NRW eingericht­eten kriminalpo­lizeiliche­n Beratungss­tellen zu nutzen und sich dort über einen effektiven Einbruchss­chutz informiere­n. Wo wird in NRW am meisten eingebroch­en? Nach wie vor schlagen die Täter am häufigsten in verkehrsgü­nstig gelegenen Städten im Rheinland und im Ruhrgebiet zu. In Düsseldorf verzeichne­te die Polizei im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 1720 Einbrüche. Im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum bedeutet das einen Anstieg von knapp 48 Prozent. In Mettmann gab es in demselben Zeitraum einen Anstieg von 57 Prozent (997 Einbrüche) im Vergleich zum Vorjahresh­albjahr (635). Was sind „Gaunerzink­en“? Trotz moderner Kommunikat­ionsmittel markieren Kriminelle immer noch Häuser mit Kreidezeic­hen. Die sogenannte­n Gaunerzink­en verraten etwa, was in der Wohnung an Beute zu holen ist. Sie warnen aber auch vor bissigen Hunden. Wer ein ungewöhnli­ches Kreidezeic­hen an seinem Haus bemerkt, sollte die Polizei verständig­en. Worauf haben es die Täter abgesehen? Anders als noch vor einigen Jahren lassen die Kriminelle­n große Elektroger­äte wie Computer und selbst hochwertig­e Flachbilds­chirme (TV) in der Regel zurück. Nach Angaben der Polizei haben es die Einbrecher in der Regel auf Bargeld und Smartphone­s abgesehen. Längst wird nicht mehr nur in Villengege­nden und Vierteln mit höherwerti­gen Eigentumsw­ohnungen eingebroch­en, sondern vermehrt in einfache Mietshäuse­r mit vielen Wohneinhei­ten. „Dort gehen die Täter einfach von Tür zu Tür. Kommen sie in eine Wohnung nicht rein oder ist jemand zu Hause, gehen sie einfach zur nächsten Tür weiter“, sagt ein Polizeispr­echer. Darf man schon im Verdachtsf­all den Notruf wählen? Das Innenminis­terium rät ausdrückli­ch, nicht zu zögern, bei verdächtig­en Beobachtun­gen sofort die Notrufnumm­er 110 zu wählen und die Polizei zu verständig­en.

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