Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gewinnsprung füllt Evoniks Kriegskasse
ESSEN (anh/rtr) Der Chemiekonzern Evonik hat erneut einen Gewinnsprung geschafft. Im dritten Quartal erhöhte sich der Gewinn um 31 Prozent auf 653 Millionen Euro. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten. Die im M-Dax notierte Aktie legte auf 34 Euro zu, bevor sie wieder nachgab.
„Evonik bleibt auf erfolgreichem Weg“, sagte Konzern-Chef Klaus Engel. Erfreulich sei, dass alle Sparten höhere Gewinne erzielten. Die Sparte Nutrition & Care, die Zusatzstoffe für Tierfutter (wie Methionin) herstellt, schaffte eine Gewinnmarge von 30 Prozent. Evonik profitiert vom weltweit wachsenden Fleischbedarf und setzte höhere Preise durch. Auch die zuvor schwächelnde Sparte Performance Materials (Kunststoffe) legte zu. Sie profitierte vom gesunkenen Ölpreis, der ihre Rohstoffkosten senkt. Engel bekräftigte die Gewinnprognose für 2015, die er im Sommer angehoben hatte. Es bestehe die Chance, dass der Gewinn am Ende über 2,4 Milliarden Euro (Vorjahr; 1,9 Milliarden) liegen werde. Finanzchefin Ute Wolf versprach eine „attraktive Dividende“. Mitte 2016 will Evonik entscheiden, ob es einen kurstreibenden Aktienrückkauf oder eine Sonderdividende gibt. 67,9 Prozent der Evonik-Aktien hält die RAG-Stiftung, 6,1 Prozent der Finanzinvestor CVC.
Zugleich füllt der Gewinn auch Evoniks Kriegskasse weiter. Damit erhöht sich der Druck auf Engel, die angekündigte Übernahme zu liefern. Bislang hat Evonik noch keinen passenden Kandidaten gefunden. Engel hatte erklärt, er wolle bei der Konsolidierung der Branche nicht an der Seitenlinie stehen.