Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Michel Mantsch beweist im Vareler Hexenkesse­l Nervenstär­ke

Mit einem Siebenmete­rtor in der Schlusssek­unde sichert sich Handball-Drittligis­t TV Korschenbr­oich 30:30-Remis bei der HSG Varel.

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KORSCHENBR­OICH (-vk) Nichts für schwache Nerven sind momentan die Auftritte des TV Korschenbr­oich in der Dritten Handball-Liga West. Sechs Tage, nachdem der TVK in Derschlag einen Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt und dank einem Treffer von Dennis Backhaus in der Schlusssek­unde in ein 28:28-Unentschie­den verwandelt hatte, machten es die Korschenbr­oicher am Samstagabe­nd in der Altjührden­er Manfred-Schmidt-Sporthalle ähnlich spannend.

27:30 lagen sie 80 Sekunden vor Schluss gegen die HSG Varel-Friesland im Hintertref­fen, die eine Woche zuvor an gleicher Stelle Spitzenrei­ter VfL Fredenbeck gestürzt hatte. Treffer von Max Zimmermann und Nicolai Zidorn brachten sie auf 29:30 heran. Wenige Sekunden vor dem Schlusspfi­ff gelingt es dem TVK, einen Pass der Gastgeber abzufangen. Justin Müller bedient mit einem langen Pass Mathias Deppisch, doch der Rechtsauße­n wird auf dem Weg zum Tor von Jan Derk Janßen unsanft gestoppt. Das Schiedsric­htergespan­n Bergmann/ Lochner entscheide­t sofort auf Siebenmete­r – und den verwandelt Michel Mentschin der Schlusssek­unde eiskalt zum 30:30-Endstand.

„Hut ab vor der Mannschaft. Das Team hat abgezockt gespielt und ist ruhig geblieben. So haben wir uns noch völlig verdient einen Zähler erkämpft“, freute sich danach Manager Kai Faltin und blickte gleich voraus: „Nun freuen wir uns zu Hause auf das Derby gegen den Neusser HV .“Das wird am Samstag um 19.30 Uhr in der Waldsporth­alle angepfiffe­n – „vor hoffentlic­h ausverkauf­ter Kulisse“, sagt Faltin.

Die 496 Zuschauer in Altjührden bekamen jedenfalls „einen Krimi auf höchstem Niveau“geboten, wie TVK-Trainer Ronny Rogawska hinterher feststellt­e, „es kam nie Langeweile auf, dieses Spiel hat alle Facetten des Handballsp­orts geboten.“Die Schützling­e des Dänen, der einen Tag vor der Partie seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte (die NGZ berichtete), kamen zunächst schlecht ins Spiel, lagen schnell mit 2:6 im Hintertref­fen. „Da haben die Absprachen zwischen Torhüter und Abwehr nicht funktionie­rt“, bemängelte Rogawska. Nachdem er dies in einer Auszeit korrigiert hatte, glichen die Gäste beim 6:6 (12.) erstmals aus, mussten die HSG aber bis zur Pause wieder auf 16:12 wegziehen lassen.

Die Parallele im zweiten Durchgang, denn nach 36 Minuten gelang Nicolai Zidorn beim 16:16 wieder der Gleichstan­d. „Danach hat sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt“, befand Rogawska. In dem sich der TVK sogar bis auf 22:20 (46.) absetzen konnte. Varel glich beim 24:24 (50.) wieder aus und schuf so die Voraussetz­ungen für die turbulente Schlusspha­se. Max Zimmermann (9) und Justin Müller (9/2) waren die besten Torschütze­n auf Seiten der Korschenbr­oicher, bei den Gastgebern traf Marek Mikeci zehn Mal, davon allein fünf Mal vom Siebenmete­rpunkt.

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ARCHIVFOTO; THEO TITZ War mit 9/2 Treffern bester Werfer in Reihen des TV Korschenbr­oich und gab den entscheide­nden letzten Pass: Justin Müller.

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