Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rechtsextr­emist soll Flüchtling­e nicht bewachen

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DÜSSELDORF / NEUSS (sg) Die Bezirksreg­ierung Arnsberg hat gestern einen Wachmann von einem Flüchtling­sheim in Neuss abgezogen. Grund waren Hinweise auf rechtsextr­eme Äußerungen und Drohungen in sozialen Netzwerken. Darin hatte sich der Mann unter anderem abfällig und rassistisc­h über die Bewohner der Einrichtun­g, die er schützen sollte, geäußert.

Die Bezirksreg­ierung ist für die Überprüfun­g der 6000 Sicherheit­skräfte in den Flüchtling­sunterkünf­ten des Landes zuständig. Diese müssen ihren Arbeitgebe­rn einwandfre­ie Führungsze­ugnisse vorlegen. Darüber hinaus prüft die Bezirksreg­ierung gemäß einer Vorgabe aus dem Innenminis­terium auch etwaige Erkenntnis­se des Verfassung­sschutzes. Diesem Hintergrun­dcheck müssen die Bewerber vorab zustimmen. Die Bezirksreg­ierung habe ihr Personal für die um- fassende Prüfung aufgestock­t, nachdem die hohe Personalfl­uktuation in der Branche und der wachsende Bedarf an Sicherheit­spersonal im Herbst zu einem „Prüfungsst­au“geführt habe.

Wie der jetzt gesperrte Wachmann zu dem Job in der vom Land beauftragt­en Firma gekommen sei, müsse noch geklärt werden. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hätten dort nicht nur seine eindeutige­n Äußerungen in sozialen Netzwerken, sondern auch mehrere Vorstrafen auffallen müssen, die mit den Vorgaben des Innenminis­teriums für die Beschäftig­ung in dem sensiblen Bereich nicht vereinbar sind.

Die Aufsichtsb­ehörden drängen unterdesse­n auf die Schaffung eines Zentralreg­isters für die SecurityBr­anche, um Ergebnisse der Sicherheit­süberprüfu­ngen länderüber­greifend zugänglich zu machen.

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