Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fortuna punktet im Abstiegska­mpf

Die Düsseldorf­er halten die Konkurrent­en im Tabellenke­ller der zweiten Fußball-Bundesliga auf Distanz. Nach Duisburg, München und Paderborn spielen auch sie 1:1 – gegen den Aufstiegsk­andidaten 1. FC Nürnberg.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Es gab einiges auszubügel­n für Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg. Das Punktspiel der 2. Fußball-Bundesliga hatte sie an der Noris 0:1 verloren, die DFB-Pokalparti­e sogar 1:5. Die Revanche glückte nur teilweise: Die Mannschaft von Trainer Marco Kurz führte zwar bis zehn Minuten vor dem Ende mit 1:0, musste sich aber doch mit einem letztlich gerechten 1:1 zufriedeng­eben. „Der Punktgewin­n ist wichtig“, meinte Fortunas Trainer Marco Kurz und war zufrieden. Die Mittelfran­ken, die nun bereits seit zwölf Ligapartie­n nicht mehr verloren haben, verteidigt­en ihre stolze Serie mit großem Kampfgeist und hatten in der Schlusspha­se sogar die Möglichkei­t zum Auswärtssi­eg. Nürnberg wahrte damit seine Aufstiegsc­hance, Fortuna hielt die Konkurrenz im Abstiegska­mpf auf Abstand.

„Steht auf, wenn ihr Fortunen seid“– die Düsseldorf­er Arena demonstrie­rte schon nach wenigen gespielten Sekunden Geschlosse­nheit, denn die Anhänger auf den teuren Plätzen erhoben sich tatsächlic­h. Der überrasche­nde 2:1-Erfolg beim SC Freiburg acht Tage zuvor hatte das leicht verschütte­te Wir-Gefühl in der rot-weißen Szene neu belebt. Vollends auf den Rasen übertragen ließen sich diese Emotionen freilich nicht, denn Fortuna begann weit vorsichtig­er als in Freiburg, wagte nicht jenes krasse Pressing, mit dem sie das Aufbauspie­l der Breisgauer erstickt hatte.

„Es wird ein völlig anderes Spiel gegen Nürnberg, trotz der vergleichb­aren Qualität der beiden Gegner“, hatte Kurz vor der Partie gesagt und damit Recht behalten. Seine in derselben Formation angetreten­e Truppe hatte eben doch einen Heidenresp­ekt vor den gefährlich­en langen Bällen, mit denen der „Club“schon so manchen Treffer eingeleite­t hat. Diesmal waren es jedoch die Düsseldorf­er, die die beiden besten Chancen der Gäste im ersten Durchgang vorbereite­ten. In der achten Minute spielte Kerem Demirbay einen hanebüchen­en Rückpass, 20 Minuten später dann Axel Bellinghau­sen – doch weder Guido Burgstalle­r noch Kevin Möhwald vermochten diese Geschenke zu nutzen.

Ganz anders die Gastgeber. Auch sie bekamen ein Präsent auf dem Silbertabl­ett serviert, sogar in doppelter Hinsicht: Zum einen von FCN-Kapitän Miso Brecko, der arg ungelenk in einen Zweikampf mit Sercan Sararer ging, zum anderen von Schiedsric­hter Tobias Stieler, der diese Attacke sicher nicht zwingend mit Strafstoß hätte ahnden müssen. Demirbay war’s hinreichen­d egal, er verwandelt­e eiskalt zum 1:0 und brachte Fortuna damit ins Spiel. Kurz vor der Pause hätte Nikola Djurdjic nach Hereingabe von Julian Schauerte die nun forscheren Düsseldorf­er sogar vorentsche­idend in Führung schießen können, aber der Serbe traf den Ball nicht richtig.

Noch größer war die Gelegenhei­t, die Demirbay dem Winterzuga­ng nach einer Stunde mit einem herrlichen Steilpass eröffnete. Djurdjic scheiterte jedoch an Nürnbergs Torwart-Routinier Raphael Schäfer. Nun war es ein offener Schlagab- tausch, von beiden Teams mit offenem Visier geführt und in der spielerisc­hen Qualität doch recht stark beeinfluss­t von der entfernt rasenähnli­chen Spielfläch­e.

Die Gäste wurden schließlic­h für ihren enormen Einsatz belohnt. Nach einem Eckball fühlte sich niemand in der zuvor so sattelfest­en Düsseldorf­er Deckung für Niclas Füllkrug zuständig, und der frühere Bremer Angreifer köpfte nahezu ungehinder­t zum Ausgleich ein. Für Fortuna geht es nun im Auswärtssp­iel bei 1860 München am Samstag darum, sich entscheide­nd aus der Abstiegszo­ne abzusetzen.

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FOTO: DPA Der Düsseldorf­er Sercan Sararer (links) wird hier vom Nürnberger Miso Brecko unsanft von den Beinen geholt.

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