Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Museum Ludwig zeigt im Jubiläumsj­ahr neue Perspektiv­en

Die neue Reihe „Hier und Jetzt“geht als erstes auf die Schau des österreich­ischen Bildhauers Heimo Zobernig sein.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Wie ein Kunstwerk reisen und sich wandeln kann, zeigt das Museum Ludwig bei seiner ersten Ausstellun­g in der neuen Reihe „Hier und jetzt“mit dem österreich­ischen Bildhauer Heimo Zoberding. Dieser schuf im vergangene­n Jahr für den österreich­ischen Pavillon auf der Biennale in Venedig eine Installati­on, die an der Decke hängend dezidiert Bezug auf den Ort nahm. Dies geschah im Dialog mit der Architektu­r des Gebäudes aber auch beim Erhaschen der Aufmerksam­keit bei der Großverans­taltung.

Auf Initiative des heutigen Museumsdir­ektors am Ludwig, Yilmaz Dziewior, gab es im gleichen Jahr einen Nachbau als Einzelauss­tellung im Kunsthaus Bregenz zu sehen. Was in Venedig ein unauffälli­ger Einbau war, wurde in Österreich zur massiven architekto­nisch-skulptural­en Setzung. Das Volumen des Einbaus war dort daher besonders spürbar. Seit Samstag sind die Nachbauten nun im Museum Ludwig in einem komplett anderen Kontext zu sehen. So wurde die Installati­on in Köln von der Decke auf den Boden geholt und verteilt sich über zwei Räume.

Im Ludwig dienen die großen schwarzen Elemente als Bühne und Spiegel für Teile der Sammlung. Zu sehen sind Skulpturen von Picasso, César, Lucio Fontana, Isa Genzken, Marino Marini, Aristide Maillol, Claes Oldenburg, Hans Uhlmann und Renée Sintenis. Noch in diesem Jahr kehrt die ursprüngli­che Installati­on übrigens wieder in den österreich­ischen Pavillon in Venedig zurück.

Die Schau ist der Auftakt der neuen Reihe „Hier und jetzt“, mit dem sich das renommiert­e Museum im Jubiläumsj­ahr einen neuen Freiraum schaffen will. „Damit können wir einen Schritt zurücktret­en und hinterfrag­en, wie ein Museum wie das Ludwig funktionie­rt“, sagt Museumsdir­ektor Yilmaz Dziewior. Ziel sei es auch, interdiszi­plinär zu arbeiten, um sich neue Perspektiv­en zu erschließe­n. Die zweite Schau der Reihe folgt mit „Hausbesuch­e“im zweiten Halbjahr. Die Ausstellun­g im Museum Ludwig am Heinrich-Böll-Platz läuft bis zum 22. Mai, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und jeden ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt: 13 Euro, ermäßigt 8.50 Euro. www.museum-ludwig.de

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FOTO: EPPINGER Teile der Sammlung werden auf der Installati­onvon Heimo Zobernig im Museum Ludwig in neuem Zusammenha­ng präsentier­t.

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