Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hamza Touba fehlt noch ein Sieg bis Olympia

Kaarster Boxer steht beim Qualifikat­ionsturnie­r im Halbfinale. Auch die Dormagener Turnerin Sarah Voss darf noch aufs Rio-Ticket hoffen.

- VON VOLKER KOCH

RHEIN-KREIS Morgen Abend verabschie­den der Rhein-Kreis, die Stiftung Sport und die Partner für Sport und Bildung ihre Olympiafah­rer offiziell Richtung Rio. Möglicherw­eise wurde der Termin ein bisschen zu früh gewählt, denn 30 Tage vor Beginn der XXXI. Sommerspie­le dürfen noch zwei Aktive aus dem Rhein-Kreis auf ein Olympia-Ticket hoffen.

Hamza Touba fehlt nur noch ein Sieg, um sich seinen Traum von der ersten Olympia-Teilnahme zu erfüllen. Gelingt ihm der im morgigen Halbfinale des Qualifikat­ionsturnie­rs in Vargas, der „Box-Hauptstadt“Venezuelas, ist der 24 Jahre alte Neusser im Trikot der SG Kaarst auf jeden Fall in Rio dabei. Doch die Aufgabe ist nicht einfach: Als Gegner wartet der mit einem Freilos ins Halbfinale eingezogen­e Kolumbiane­r Ceiber Avila Segura – und der 27-Jährige belegte bei der letzten Weltmeiste­rschaft Platz fünf im Fliegengew­icht (Klasse bis 52 Kilogramm).

Seiner ersten Aufgabe in Vargas hatte sich Hamza Touba souverän entledigt: Im Viertelfin­ale bezwang er Hermogenes Elizabeth Castillo aus Nicaragua nach einstimmig­em Votum der Punktricht­er (30:26, 30:25, 30:26) mit 3:0. Die HalbfinalK­ämpfe beginnen am Donnerstag um 11 Uhr Ortszeit (Mitteleuro­pa sechs Stunden später), das für eine Olympia-Teilnahme bedeutungs­lose Finale steht am Freitag zur gleichen Zeit auf dem Programm. Im anderen Halbfinale treffen Lokalmatad­or Yoel Segundo Finol Rivas (19) und der Ukrainer Maksym Fatich (26) aufeinande­r; die Sieger sind direkt für Rio qualifizie­rt, die Verlierer ermitteln am Freitag den dritten Olympia-Starter im Fliegengew­icht. Vargas sieht das letzte Turnier der aufgrund der Rivalität zwischen den einzelnen Boxverbänd­en ausgesproc­hen komplizier­ten Olympia-Qualifikat­ion der Boxer, am Start sind insgesamt 79 Kämpfer aus der neuen Profispart­e APB des Amateur-Weltverban­des und der halbprofes­sionellen Serie WSB. Von diesen 79 qualifizie­ren sich insgesamt 26 für Rio.

Nicht ganz so komplizier­t geht es bei den deutschen Turnerinne­n zu, für die am Samstag in der Frankfurte­r Fraport-Arena der zweite und letzte Qualifikat­ions-Wettkampf auf dem Programm steht. 13 von ihnen haben sich für das „Finale“, das um 17.30 Uhr beginnt und auf sportdeuts­chland.tv per Livestream zu sehen sein wird, qualifizie­rt, darunter auch die für das Turnzentru­m Deutsche Sporthochs­chule Köln startende Dormagener­in Sarah Voss. Nach Rang sieben bei den Deutschen Meistersch­aften, den sich die 16-Jährige mit neuer persönlich­er Bestleistu­ng von 53,95 Punkten sicherte, muss sie sich am Samstag noch einmal steigern.

Das hält die Schülerin des Norbert-Gymnasiums in Knechtsted­en durchaus für möglich: „Bei der DM in Hamburg habe ich auf Sicherheit geturnt, um auf jeden Fall bei der zweiten Olympiaqua­lifikation dabei zu sein. Jetzt gehe ich volles Risiko - auch, wenn dann etwas nicht klappen sollte“, kündigt Sarah Voss an. Unabhängig von den Ergebnisse­n in Frankfurt hat sich die 16-Jährige auf jeden Fall entschiede­n, ihre Turnkarrie­re bis zu den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio fortzusetz­en: „2019 mache ich Abitur, und dann habe ich, wenn alles optimal läuft, ein Jahr Zeit, um mich auf Tokio vorzuberei­ten.“

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