Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit dem Fahrrad durch Wald und Wiese

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NEUSS (NGZ) Das dreieckige Schild mit grünem Rand und einem aufgedruck­ten Vogel hat jeder schon gesehen. Es kennzeichn­et ein Naturschut­zgebiet. Doch was bedeutet das genau? Wo liegt der Unterschie­d zwischen Landschaft­sschutz- und Naturschut­zgebieten? Wo finden sich diese Gebiete in Neuss? Diesen Fragen geht am Samstag die nächste Tour der Reihe „Neusser Natur“nach. Dazu laden Neuss Marketing und NGZ gemeinsam ein. Dieses Mal geht es nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad in die Natur.

Geführt wird die Tour von Peter Hilgers. Bis Anfang Februar war er beim Amt für Umwelt und Stadtgrün für Biotop- und Artenschut­z zuständig, wechselte dann in die Stabstelle Klimaschut­z. Er kennt die Neusser Naturschut­zgebiete wie seine Westentasc­he. Für die Radtour hat er eine Strecke mit Schwerpunk­t im Neusser Süden zusammenge­stellt. Es geht von der Ölgangsins­el im Neusser Hafen bis zum schwarzen Graben in Rosellen.

Im Vordergrun­d stehen dabei zunächst die Rheinauen. „Diese Gebiete sind vor allem durch das regelmäßig­e Hochwasser im Rhein geprägt. Sie bieten daher Pflanzen und Tieren besondere Lebensbedi­ngungen“, erklärt Hilgers. Besonders eingehen wird er auf eine Versuchsfl­äche im Uedesheime­r Rheinbogen. Dort soll der dunkle Wiesenknop­fAmeisenbl­äuling wieder angesiedel­t werden. Auch der vor einigen Jahren erfolgte Umbau des Rheinparks zwischen Hammfeld und Sporthafen mit Sanierung der ehemaligen Chemiefabr­ik „Albert und Wolf“und Schaffung von „naturbelas­sener Natur“wird Thema sein.

Der zweite Teil dreht sich dann um „Natur aus zweiter Hand“. Denn Norfbach und Hummelbach­aue existieren in ihrer Natürlichk­eit nur noch dank äußerer Eingriffe. Der Energiekon­zern RWE unternimmt permanent starke Wasser-Einspeisun­gen. Denn als in den 1960er Jahren das Grundwasse­r zur Förderung der Braunkohle abgepumpt wurde, hatte das die Natur zunächst stark beeinträch­tigt. Erst nach dem Einspeisen von Wasser in den 1990er Jahren konnte sich die Landschaft erholen und der Feuchtgebi­etcharakte­r erhalten werden. „Mit Naturschut­zgebieten wollen wir bedrohte Pflanzen- und Tierarten schützen und so unsere Natur bewahren“, sagt Hilgers. Wenn er das am Sams- tag erklärt, wird es ein fast ganztägige­r Ausflug in die häufig zu wenig beachtete Neusser Natur.

Die Dauer hängt aber auch vom Wetter ab. Bei gutem Wetter ist die Tour 45 Kilometer lang und enthält eine Rast in einem Biergarten und eine Picknickpa­use. Bei schlechtem Wetter würde die Fahrt um rund zwei Stunden verkürzt. Wer nicht die komplette Tour mitmachen möchte, hat unterwegs die Möglichkei­t, mit der S-Bahn (Haltepunkt­e Allerheili­gen und Norf) nach Neuss zurückzuke­hren.

Die Teilnehmer entdecken bei der Tour nicht nur ein spannendes Gebiet, sie sind auch aufgerufen, sich ihre Heimat aktiv mit der Fotokamera zu erschließe­n. Die schönsten Schnappsch­üsse zeigt Neuss Marketing auf seiner Homepage.

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