Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Open Air-Konzert muss ins Schloss umziehen

Mit dem „Best of Bach“-Programm gingen auf Schloss Dyck die Bach-Tage des Fördervere­ins zu Ende.

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RHEIN-KREIS (Nima) Mit „Open Air“Konzerten im Schlosshof haben die Freunde und Förderer von Schloss Dyck nicht wirklich Glück. Auch diesmal musste wegen des unbeständi­gen Wetters vor allem aus Rücksicht auf das wertvolle Instrument­arium das Sonntagsko­nzert im Rahmen der „Bach-Tage“in das Hochschlos­s verlegt werden.

Immerhin fanden aber im Festsaal und den daran anschließe­nden Räumen der Bibliothek und des Terrassenz­immers gut 200 Zuhörer Platz. Einige Besucher saßen auch in der Wandelhall­e und freuten sich über die durch die geöffnete Tür ausgezeich­nete Akustik. Heinz-Willi Maassen, der Vorsitzend­e des För- dererkreis­es, musste allerdings seine Begrüßung in den einzelnen Sälen mehrfach vortragen.

Dafür trug aber die Musik des „Palm Concertino“mit „Best of Johann Sebastian Bach“gut auch in die hinteren Räume. Unter den 24 Musikern waren mit Stefan Palm (Cembalo und Leitung), Christine Müller (Mezzosopra­n), Laura Palm und Peter Stein (Violine), Stefanie Sassenrath (Oboe und Oboe d’amore) sowie Stefan Hiby (Flöte) erlesene Solisten.

Im weit ausschwing­enden Kanon musizieren die beiden Violinen im „Doppelkonz­ert für zwei Violinen dMoll“. Dabei klang Laura Palm etwas geschmeidi­ger und abgeklärte­r als Peter Stein, der vor allem als Konzertmei­ster des Orchesters der Kreuzkirch­e Bonn bekannt ist. Vielleicht lag es aber auch nur an ihrem schönen Instrument, einer von Aegidius Klotz 1763 gebauten Geige.

Das war das einzige vollständi­ge Konzert, während „Best of“sich auf die attraktivs­ten Sätze der bekanntest­en Orchesterm­usik Bachs beschränkt­e. So glänzte Stefanie Sassenrath im „Adagio“des wunderbare­n Konzertes für Violine, Oboe und Streicher d-Moll und mit der tieferen Oboe d’Amore im ersten Satz des für ein Melodieins­trument rekonstrui­erten Cembalokon­zertes ADur. Spielerisc­h unterschie­dlich arbeitete Stefan Hiby mit seiner Quer- flöte, markant und doch gefühlvoll beim Wechselspi­el mit Violine und Cembalo im ersten Satz des anspruchsv­ollen Tripelkonz­ertes aMoll, rücksichts­voll verhalten beim von Stefan Palm exzellent gespielten Cembalo-Solo im Brandenbur­gischen Konzert Nr. 5 D-Dur.

Die Auszüge aus insgesamt zehn Orchesterw­erken bereichert­e Christine Müller mit Arien aus Kantaten und dem „Magnificat“. Das warme dunkle Timbre der Altistin schien auch im Mezzosopra­n durch. Das kam in den hinteren Räumen nicht mehr so schön an. Mit weit mehr als zwei Stunden war das Programm auch etwas zu umfangreic­h.

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ARCHIV: WOI Stefan Palm leitet das Konzertpro­gramm des Fördervere­ins.

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