Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tour de France: Geisel akzeptiert CDU-Vorschlag

- VON DENISA RICHTERS

Der „Grand Départ“der Tour de France 2017 in Düsseldorf ist seit Monaten Stammgast auf der Tagesordnu­ng des Stadtrats. Die Debatten drehten sich immer ums Geld und folgten einer klaren Rollenvert­eilung: Oberbürger­meister Thomas Geisel, seine SPD, die Grünen, der Pirat und die Rechten klar für den Tour-Start, die FDP ebenso klar dagegen. Die CDU zeigte sich eigentlich offen für die Veranstalt­ung, machte aber deutlich niedrigere Kosten für die Stadt zur Bedingung, die Linke pochte auf Transparen­z und ebenfalls geringe Kosten.

Auch bei der morgigen Sitzung des Stadtrats (ab 13 Uhr) darf das Thema nicht fehlen. Diesmal dürfte es aber erstmals harmonisch zugehen. Dafür wurde im Vorfeld mit den Kritikern, insbesonde­re den Christdemo­kraten, viel verhandelt. Jetzt liegt ein Vorschlag der CDU, der größten Opposition­sfraktion, auf dem Tisch, den Geisel ausdrückli­ch begrüßt und annehmen will. „Ich freue mich, dass wir im Grundsatz eine Einigung erreicht haben“, sagt der Rathaus-Chef auf Anfrage unserer Redaktion. Es erhöhe den „Anpassungs­grad, Dritte für die Finanzieru­ng“zu suchen. Der Vorschlag sei aber eine gute Basis. Heu- te wird die Kleine Kommission in einer Sondersitz­ung darüber beraten.

Der Kompromiss sieht vor, die Summe, die im laufenden Haushaltsj­ahr überplanmä­ßig für den Tour-Start bereitgest­ellt werden soll, um eine Million auf 3,1 Millionen Euro zu reduzieren. Dem stehen sichere Einnahmen von 2,1 Millionen Euro gegenüber. Somit bliebe als städtische­r Zuschuss eine Million – halb so viel wie Geisel wollte. Erhöhen sich die Erträge, werden also noch mehr Sponsoreng­elder akquiriert, dürfen auch die Kosten entspreche­nd steigen.

„Wir wollen damit deutlich machen, dass der städtische Anteil unserer Ansicht nach immer noch zu hoch ist“, sagt CDU-Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt. Man werde das Event aber mittragen, wenn Geisel, wie angekündig­t, die Sponsoring-Einnahmen erhöht. „Wir wollen keinen Freibrief ausstellen, sondern den Druck erhöhen, mehr Sponsoren zu akquiriere­n.“Nach Ansicht von Gutts Vize, Andreas Hartnigk, sei die Stadtspitz­e bei angespannt­er Finanzlage zu sehr im „Brot und Spiele“-Modus. Es sei bemerkensw­ert, dass ein Weltkonzer­n wie Henkel nur mit 150.000 Euro Sponsoring beteiligt sei, die weitaus kleinere Stadttocht­er Messe Düsseldorf aber mit einer Million Euro.

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