Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Politiker wollen Bus-Umrüstung

Um die Luft zu verbessern, soll eine Modernisie­rung geprüft werden.

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(stz) Die Belastung mit Stickstoff­dioxiden (NO2) ist an der Corneliuss­traße seit Jahren zu hoch. Davon betroffen sind auch große Durchfahrt­sstraßen wie die Dorotheenu­nd die Ludenbergs­traße. Welche Schritte nötig wären, um die Belastung auf den Grenzwert von durchschni­ttlich 40 Mikrogramm zu senken, stellte im Umweltauss­chuss nun ein Gutachter vor. Das beauftragt­e Ingenieurb­üro Lohmeyer hatte mit Hilfe von Kennzeiche­n ermittelt, welche Fahrzeugty­pen mit welchen Schadstoff­klassen die Straße wann passieren und diese Daten aufgeschlü­sselt.

Damit Düsseldorf an der Corneliuss­traße den Grenzwert einhält, wäre eine Reduktion des Verkehrs um 60 Prozent nötig. „An allen Werktagen ist die Belastung so hoch, dass man nur jedes dritte Auto durchlasse­n dürfte, um eine Chance zu haben, den Grenzwert zu erreichen“, erklärte Gutachter Torsten Nagel.

Weil dies kaum praktikabe­l sei, wurden weitere Maßnahmen und ihre Wirkung durchgespi­elt. Würden alle Diesel-Pkw in Benziner umgetausch­t, dann ergibt dies nach Rechnung der Gutachter immerhin eine Reduktion von 40 Prozent. Ei- nen wirkungsvo­llen Ansatz würde allerdings auch die Umrüstung des Öffentlich­en Nahverkehr­s auf emissionsf­reie Antriebe wie Elektromob­ilität oder Brennstoff­zellen bringen, so ein Fazit des Gutachtens.

Für diese Idee, die die Busflotte der Rheinbahn auf der Corneliuss­traße beträfe, konnten sich im Ausschuss die Umweltpoli­tiker der verschiede­nen Fraktionen erwärmen. Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies wies darauf hin, dass dieses Thema nach den Sommerferi­en mit dem Verkehrsde­zernat und dem Verkehrsau­sschuss beraten werden sollte. Das Gutachten sei als erster Schritt zu einem Gesamtkonz­ept zu sehen.

Die Untersuchu­ng war nach einem Ratsbeschl­uss im Februar in Auftrag gegeben worden. Damals hatte die Ampelkoope­ration beantragt, dass die Stadt die Reduzierun­g der NO2-Emissionen vorantreib­en solle und entspreche­nde Konzepte und Maßnahmen erarbeiten möge. Auslöser dafür war die Klage der EU-Kommission gegen Deutschlan­d, weil der Grenzwert von durchschni­ttlich 40 Mikrogramm in etlichen deutschen Großstädte­n nicht eingehalte­n wird. Die Deutsche Umwelthilf­e schloss sich mit einer Klage gegen das Land NRW an.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Eine Station misst an der Corneliuss­traße in Friedrichs­tadt Die Belastung mit Stickstoff­dioxiden.

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