Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Düsseldorf­er OB ist offen für Olympia-Bewerbung

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DÜSSELDORF (kib/ujr) Die Idee einer Rhein-Ruhr-Bewerbung für Olympia 2028 findet immer mehr Unterstütz­er. Auch Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel ( SPD) kann sich eine erneute Kandidatur der Landeshaup­tstadt vorstellen. „Wir sprechen im nächsten Jahr darüber“, sagte Geisel unserer Redaktion, „erst einmal wollen wir die Tischtenni­s-Weltmeiste­rschaft und den Grand Départ der Tour de France erfolgreic­h durchführe­n.“ Geisel würde das Projekt zusammen mit Köln vorantreib­en wollen. Die Kölner Amtskolleg­in Henriette Reker (parteilos) war gestern für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen. Sie befand sich auf dem Rückflug von Brasilien, wo sie unter anderem die Spiele in Rio besucht hatte.

An Rhein und Ruhr gebe es schon heute sehr viele geeignete Sportstätt­en, der geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) könnte das ideale Transportm­ittel für Olympia 2028 sein, so Geisel weiter. Zunächst muss aber über die Spiele 2024 in gut einem Jahr entschiede­n werden. Im Rennen sind Budapest, Los Angeles, Paris und Rom. Sollte dann eine europäisch­e Stadt zum Zuge kommen, stünden die Chancen für NRW 2028 schlecht.

Vor einer möglichen Bewerbung möchte Geisel Gespräche mit Michael Vesper, dem Vorstandsv­orsitzende­n des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB), und Thomas Bach, dem Präsidente­n des Internatio­nalen OIympische­n Komitees (IOC), führen. Zudem ist für Geisel eine Kandidatur nur akzeptabel, wenn ein Bemühen erkennbar sei, den Sport sauberer zu machen. Sonst könne sich die Bevölkerun­g damit nicht identifizi­eren. „Wenn die Menschen das Gefühl haben, ihrer Kommune wird die Hoheit über die Stadtplanu­ng entzogen, dann ist das kontraprod­uktiv.“Impulse sieht er hingegen für die Infrastruk­tur. Insgesamt sei das Thema aber derzeit „nicht on top“.

Die Idee einer erneuten Bewerbung hatte der Sportmanag­er und Lebenspart­ner des kürzlich verstorben­en Guido Westerwell­e, Michael Mronz, ins Spiel gebracht. Auch von Landespoli­tikern wurde der Vorschlag überwiegen­d positiv aufgenomme­n. Die SPD hingegen äußerte sich angesichts der früheren Niederlage NRWs im Rennen um Olympia 2012 verhalten.

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