Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jung reitet heute auf Sam um die Goldmedail­le

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RIO DE JANEIRO (dpa) Trotz des Debakels von Olympia-Debütantin Julia Krajewski können die Vielseitig­keitsreite­r noch auf eine Medaille hoffen. Nach einem dramatisch­en Tag im Gelände liegt das Team vor dem heutigen Springen auf Platz vier. „Das war eine Berg- und Talfahrt der Emotionen“, sagte Dennis Peiler, Geschäftsf­ührer des Reitverban­des (FN). Das deutsche Quartett ist trotz der Disqualifi­kation von Krajewski mit 172,80 Strafpunkt­en Vierter. Es führt Australien (150,30) vor Neuseeland (154,80) und Frankreich (161,00).

Weitere Hoffnungen liegen in der Einzelwert­ung auf Michael Jung, der mit seinem Pferd Sam mit 40,90 Strafpunkt­en an zweiter Stelle rangiert – nicht einmal einen Abwurf (vier Punkte) vom Australier Christophe­r Burton mit Santano (37,60) entfernt. Mit einer überragend­en Leistung blieb der Doppel-Olympiasie­ger von London ohne Fehler. Mit seinem Wallach glitt er über den 5840 Meter langen Kurs, blieb locker unter der erlaubten Zeit von 10:15 Minuten.

„Fassungslo­s“war die Stimmung nach Startreite­rin Auffarth, wie die Doppel-Weltmeiste­rin zugab. Sie ritt mit ihrem Opgun Louvo an zwei Hinderniss­en vorbei. „Er war sehr übermotivi­ert“, sagte die 29-Jährige aus Ganderkese­e. Das sei „sehr, sehr blöd für meine Mannschaft­skameraden“. Auch Ingrid Klimke zeigte eine Runde mit Fehlern. Die 48-Jährige, als 19. im Einzel weit von einer Medaille entfernt, ritt mit Hale Bob an einem Hindernis vorbei.

Das Streicherg­ebnis lieferte Krajewski, die als Ersatzreit­erin angereist war und von Bundestrai­ner Hans Melzer überrasche­nd für Andreas Ostholt ins Team gekommen war. „Ich bin körperlich okay, sonst nicht“, kommentier­te Krajewski unter Tränen. „Mein Pferd war mit dem Kopf nicht im Gelände“, sagte die Reiterin, die nach drei Verweigeru­ngen disqualifi­ziert wurde.

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