Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr Personal gegen Geldwäsche

Spezialein­heit FIU wechselt vom Bundeskrim­inalamt zum Zoll.

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BERLIN (dpa) Im Kampf gegen Geldwäsche und Terror-Finanzieru­ng rüstet Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) personell auf. Die Zahl der Mitarbeite­r in der zuständige­n Ermittlung­sgruppe soll sich in den kommenden Jahren vervielfac­hen. Das Finanzmini­sterium bestätigte einen entspreche­nden Bericht des „Handelsbla­tts“.

Danach wird die sogenannte Financial Intelligen­ce Unit (FIU) im Sommer des kommenden Jahres mit ihrem Umzug vom Bundeskrim­inalamt (BKA) zum Zoll zunächst von 25 auf 50 Mitarbeite­r aufgestock­t. Später werde sogar eine Zahl von rund 160 Mitarbeite­rn angepeilt. Diese Größenordn­ung wollte das Bundesfina­nzminister­ium al- lerdings nicht ausdrückli­ch bestätigen. Das genaue Konzept werde derzeit noch in einer Projektgru­ppe erarbeitet, hieß es gestern.

Der Umzug der Geldwäsche-Ermittler vom BKA zum Zoll ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans gegen Steuerbetr­ug, den Schäuble bereits im April vorgestell­t hatte. In dem Papier wurde schon damals angekündig­t, dass die FIU „mit neuen Kompetenze­n und deutlich mehr Perso- nal ausgestatt­et“werde. So sollen die Beamten künftig nicht nur Verdachtsf­älle an die Staatsanwa­ltschaften weiterreic­hen, sondern sie auch selber prüfen.

Die Grünen im Bundestag halten Wolfgang Schäubles Pläne bei der Bekämpfung der Geldwäsche trotzdem für halbherzig. Die Einheit erhalte weiterhin „keine eigenen Ermittlung­skompetenz­en“, sagte der finanzpoli­tische Sprecher der Grünen-Bundestags­fraktion, Gerhard Schick, den Zeitungen der FunkeMedie­ngruppe. Lob kam dagegen von der SPD: Deren Innenexper­te Burkhard Lischka betonte gestern, die personelle Aufstockun­g der Ermittlung­sgruppe sei richtig und wichtig.

Grüne kritisiere­n die aus ihrer Sicht fehlende Ermittlung­skompetenz der Finanzfahn­der

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