Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Classic Days unter massivem Polizeisch­utz

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JÜCHEN (buer) Die elfte Ausgabe der Classic Days auf Schloss Dyck wird wohl als die bisher am besten bewachte in die Geschichte eingehen. Nach dem Terroransc­hlag von Nizza am 14. Juli soll das Sicherheit­skonzept für die Classic Days noch einmal überarbeit­et worden sein. „Natürlich ging es darum, die Zufahrten zum Schloss noch besser zu sichern“, sagt Norbert Freiberg vom ausrichten­den Verein „Classic Days“, „dennoch waren wir weit davon entfernt, Eingänge zum Veranstalt­ungsgeländ­e mit Panzersper­ren oder ähnlichem zu sichern, wie es bei der Bierbörse in Leverkusen­Opladen notwendig gewesen ist.“Trotz schwer bewaffnete­r Polizisten an den Eingängen zeigte sich Freiberg froh darüber, „dass es kein martialisc­hes Auftreten der Polizei, zum Beispiel mit gepanzerte­n Fahrzeugen, zu sehen gab“, sagte er.

Vielleicht lag es auch an der Bedeutung der Classic Days im Vergleich zu anderen Großverans­taltungen: „Seitens der Polizei werden die Classic Days nur als Spartenver­anstaltung von Enthusiast­en für Enthusiast­en gesehen. Und von einem Zuschauera­ufkommen wie die ,Kölner Lichter‘ etwa sind wir auch noch weit entfernt“, urteilte Freiberg, der allerdings 40.000 Besucher erwartet hatte. Viele Veranstalt­ungsbesuch­er sahen die Präsenz der schwer bewaffnete­n Polizisten als notwendig an. „Es ist halt zum Schutz aller hier Anwesenden. Wenn ich die vielen tollen Autos sehe, habe ich die Sorgen, dass etwas passieren könnte, vergessen“, sagte Besucher Gernot Westphal aus Duisburg.

Anders, als es viele Besucher vermuteten, wurde das Aufgebot der Polizei im Vergleich zu den Vorjahren jedoch nicht erhöht, sagt Diane Drawe, Sprecherin der Kreispoliz­ei, und ergänzt: „Auch eine ,Aufrüstung’ der Beamten im Vergleich zum Vorjahr hat nicht stattgefun­den.“Allerdings habe die Polizei in diesem Jahr gezielt an den Eingängen Präsenz zeigen wollen. Angaben dazu, wie viele Beamte eingesetzt wurden, machte Drawe nicht.

Ein Diebstahl eines Oldtimers konnte ohnehin nicht verhindert werden. Wie bereits berichtet, war am Samstagmit­tag ein Jaguar EType Cabriolet von einem Zuschauerp­arkplatz in Rubbelrath-Steinforth gestohlen worden. Das Sicherheit­ssystem der Classic Days konnte in diesem Fall nicht greifen, da der Oldtimer auf einem Zuschauerp­arkplatz abgestellt war. „Diese sind nicht bewacht, und nur für die Ausstellun­gsflächen gibt es Zufahrtsko­ntrollen“, sagt Norbert Freiberg.

Erfolgreic­h verlief indes die Suche der Polizei nach einem Verkäufer von gefälschte­n Eintrittsk­arten. Ein 45-jähriger Dortmunder steht im Verdacht, mehrere Classic-Days-Tickets für Kinder im Internet erworben und sie am Sonntagmor­gen, mit Aufklebern versehen, als Tickets für Erwachsene weiterverk­auft zu haben. Der Kreispoliz­ei sind derzeit drei Betrugsfäl­le bekannt.

Als Polizisten den 45-Jährigen vor den Kassen am Schloss antrafen, hatte er mehrere dieser ungültigen Eintrittsk­arten bei sich. Den Dortmunder erwartet nun ein Strafverfa­hren.

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