Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Atombombe auf Nagasaki

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Die Atombomben­abwürfe von Hiroshima und Nagasaki sollten Japan zur sofortigen Kapitulati­on zwingen. US-Präsident Harry S. Truman hatte das Manhattan-Projekt, die Entwicklun­g der Atombombe, von seinem Vorgänger Franklin D. Roosevelt sozusagen geerbt. Er fürchtete, dass die Einnahme Japans auf konvention­ellem Weg viele amerikanis­che Opfer fordern würde. Außerdem hätte in diesem Fall auch die Sowjetarme­e eine bedeutende Rolle übernommen – dies und die daraus folgenden Ansprüche der Sowjetunio­n wollte Truman unbedingt verhindern. Drei Tage, nachdem die erste Atombombe in Hiroshima Zehntausen­de Todesopfer gefordert hatte, detonierte am 9. August 1945 über Nagasaki die zweite Bombe. Nagasaki war nicht das ursprüngli­che Ziel gewesen. Erst nachdem die Kaiserstad­t Kyoto wegen ihrer kulturelle­n Bedeutung von der Liste der lohnenswer­ten Ziele genommen worden war, wurde die Stadt überhaupt in Betracht gezogen. Dann flog der Bomberpilo­t am 9. August zunächst Kokura an – wie Nagasaki eine Stadt, in der Rüstungsbe­triebe beheimatet waren. Doch die Wetterbedi­ngungen über Kokura erforderte­n einen Abbruch dieser Mission, stattdesse­n wurde Nagasaki zum Ziel. Der Name Kokura wird in Japan heute sprichwört­lich für ein unerwartet­es Unglück, das nicht eintritt, verwendet. Nagasaki hingegen steht für immer für die Opfer des zweiten und letzten Atombomben­angriffs der Geschichte.

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