Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser Mühlenturm wird saniert

Während der Arbeiten kommen Industriek­letterer zum Einsatz.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Aufmerksam­e Beobachter werden die Seile und Handwerker am Neusser Mühlenturm nahe des Clemens-Sels-Museums bereits bemerkt haben. Der Hintergrun­d: Das Außengelän­der rund um den Turm wird derzeit entrostet und neu gestrichen. Darüber hinaus werden die am Boden liegenden Holzbohlen erneuert. „Die sind zum Teil morsch geworden“, sagt Alexandra Hartig, stellvertr­etende Sprecherin der Stadtwerke Neuss, denen der Turm gehört.

Während der Maßnahme, die seit vergangene­r Woche andauert, bietet sich ein durchaus spektakulä­res Bild. So kommen derzeit drei Industriek­letterer zum Einsatz, die ihren Arbeitspla­tz in 43 Meter Höhe einnehmen. Der Grund: „Der Turm ist nicht mehr stabil genug, um in ihm schwere Lasten hochzutrag­en, deswegen wird das von außen gemacht“, erklärt Alexandra Hartig. Die Arbeiten der Handwerker, die auch in der Lage sind, alpin zu klettern, dauern voraussich­tlich noch bis nächste Woche an. „Man muss schauen, wie sie vorankomme­n. Die Arbeiten sind wetterabhä­ngig. Bei Starkregen müssen sie abgebroche­n werden“, sagt die stellvertr­etende Pressespre­cherin der Stadtwerke.

Der am Ende der Mühlenstra­ße stehende Wasserturm war im vorigen Jahrhunder­t eine Windmühle. Diese wurde mit Unterbrech­ungen bis 1845 betrieben. Das Bauwerk diente dann zunächst als Eiskeller, später als Lager. Im Jahr 1881 wurde die Mühle zu einem Wasserturm umgebaut. Der Helm, der Laufkranz und die Flügel wurden abgebaut und dafür ein Wasserbehä­lter aufgesetzt. Der Turm wurde 1991 nach 110 Jahren ununterbro­chenen Be- triebes außer Dienst gestellt. Heute steht er unter Denkmalsch­utz.

Im Jahr 2009 planten die Stadtwerke, ein Restaurant mit gläserner Kuppel in den Turm zu bauen. Auch ein schlichter Anbau mit Aufzug war auf dem Entwurf zu sehen. Das untere Drittel des Turms, von dem die ersten sechs Meter bereits in den Jahren zuvor saniert worden waren, sollte für Ausstellun­gen genutzt werden. Doch aus den ambitionie­rten Plänen ist bisher nichts geworden, da das Gebäude baulich in einem schwierige­n Zustand ist.

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NGZ-FOTO: WOI Das Außengelän­der des Mühlenturm­s wird entrostet und neu gestrichen. Zudem werden die am Boden liegenden Holzbohlen erneuert.

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