Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Katzenhilf­e „Kitty“muss Einsatz in Neuss einstellen

Die Verantwort­lichen um Ulrike Förster verlagern ihre Arbeit nach Düsseldorf – und kritisiere­n die Verwaltung.

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NEUSS (jasi) Wildlebend­e Katzen sorgen in Neuss seit geraumer Zeit für Diskussion­sstoff. In Neuss setzt sich unter anderem die Katzennoth­ilfe „Kitty“in Person von Ulrike Förster für diese Tiere ein. Sie stellt kostenfrei Räume zur Verfügung, teilweise mit Betreuung am Tag und in der Nachtzeit, inklusive ärztlich notwendige­r Operatione­n und medizinisc­her Betreuung über die vierbis sechswöchi­ge Gesundungs­zeit. So war es jedenfalls bislang.

Mittlerwei­le hat Förster ihre Einsätze nach Düsseldorf verlagert. „Wir sind dazu gezwungen, weil wir in Neuss keine Unterstütz­ung seitens der Stadt erhalten. Weder finanziell noch räumlich“, sagt die Neusserin. Bereits seit 2009 wünsche sie sich einen Raum, in dem die Tiere nach der Kastration für drei bis vier Tage ausheilen können. Weil sie dafür ihre Wohnung genutzt hat, musste sie bereits umziehen. „In Düsseldorf haben wir die notwendige­n Räumlichke­iten zur Verfügung – und sogar einen Abholservi­ce rund um die Uhr“, sagt Förster, die angibt, „am Ende ihrer Ressourcen“zu sein. Zwar betreue sie in Neuss noch zwei Futterstel­len – unter anderem auf dem Schrottpla­tz Morgenster­nsheide – dort sei sie jedoch gezwungen, die restlichen Katzen wegzunehme­n und die tägliche Überwachun­g einzustell­en. „Innerhalb kurzer Zeit werden dann wieder herrenlose Katzen auftauchen“, sagt sie. 400 Katzen habe sie bereits kastrieren lassen, die sie an der Morgenster­nsheide eingefange­n hat. Die Kosten für diese Maßnahmen sollen sich insgesamt auf rund 80.000 Euro belaufen haben.

Tiere aus Neuss in Düsseldorf kastrieren zu lassen, sei keine Option. „Da geht es schließlic­h auch um Steuergeld­er“, sagt Förster, die sich seit längerer Zeit ein Gespräch mit den Verantwort­lichen der Stadt Neuss wünscht. Unterstütz­ung hatte die „Kitty“-Katzennoth­ilfe zuletzt von Ingeborg Arndt, Vorsitzend­e der Vorsitzend­e BUND-Kreisgrupp­e Neuss und als Stadtveror­dnete für Bündnis 90/Die Grünen im Rat, erhalten. Sowohl Förster als auch Arndt betonten unisono, dass die Stadt ihrer Pflicht nicht nachkomme, sich um die verwildert­en Tiere zu kümmern, „darum muss ich leider meine Aktivitäte­n in Neuss einstellen“, sagt Förster.

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ARCHIV-FOTO: THINKSTOCK In Neuss gibt’s weniger Hilfe für wildlebend­e Katzen.

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