Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hohe Jugendstra­fen gegen Intensivtä­ter bestätigt

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(wuk) Mit leichten Veränderun­gen hat das Landgerich­t gestern die Urteile gegen vier junge Männer im Kern bestätigt. Vom Amtsgerich­t waren drei junge Intensivtä­ter (18 bis 19 Jahre alt) zu teils mehrjährig­en Jugendstra­fen verurteilt worden. Ein vierter Angeklagte­r (21) erhielt als Mittäter bei einer der Taten zunächst eine Bewährungs­strafe. Das änderten die Richter gestern ab, sprachen ihn wegen unterlasse­ner Hilfeleist­ung schuldig und verhängten dafür 80 Arbeitsstu­nden.

Dem hauptangek­lagten Trio war angelastet worden, über Monate hinweg immer wieder unter Alkoholein­fluss mit hoher Gewaltbere­itschaft durch die Stadt gezogen zu sein. Paare wurden nachts von den Tätern attackiert, beraubt oder verprügelt. Außerdem wurden zwei Bekannte laut den Geständnis­sen von den Angeklagte­n in Privatwohn­ungen heimgesuch­t, grundlos verprü- gelt und getreten, beraubt, teils noch verhöhnt und auf eklige Weise erniedrigt. Für einen 18-Jährigen reduzierte­n die Richter eine Gesamtstra­fe von vier Jahren und drei Monaten trotzdem um ein ganzes Jahr, weil er sich in der Haft nun mustergült­ig entwickelt habe. Ein vielfach vorbestraf­tes Zwillingsb­ruder-Paar (19) durfte nicht auf Nachsicht hoffen.

Eine Haftstrafe von 21 Monaten gegen einen der Brüder hat das Gericht gestern bestätigt. Gegen dessen Zwilling wurde eine Strafe von dreieinhal­b Jahren sogar um weitere drei Monate aufgestock­t. Er hatte zugegeben, zusätzlich eine Frau nachts auf deren Heimweg umgeschubs­t zu haben. Als sie schrie und er ihr den Mund zuhielt, hatte sie ihm in die Finger gebissen. Das Gericht ging davon aus, dass der Angeklagte auch in diesem Fall versucht habe, die Frau zu berauben.

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