Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Airlines bestreiten Fehlplanun­g bei Flügen

Fluglärmge­gner werfen den Gesellscha­ften falsche Planung vor. Diese sehen andere Ursachen.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Laut einer Erhebung der Initiative „Bürger gegen Fluglärm“kommt es in den Sommermona­ten verstärkt zu Verspätung­en im Flugverkeh­r und damit zu Landungen zwischen 22 und 24 Uhr in Düsseldorf. Der Vorsitzend­e der Initiative, Christoph Lange, gibt daran vor allem den Airlines die Schuld. Laut einer selbst erstellten Auswertung sei besonders in der Sommerferi­ensaison 2016 unkorrekt geplant worden. So wird dort etwa ein Flug am 9. Juli aus dem türkischen Antalya ausgewiese­n, der anstatt planmäßig um 22.35 Uhr in Düsseldorf zu landen, erst um 23.38 Uhr in der NRW-Landeshaup­tstadt landete. Ursache seien zu kurz geplante Aus- und Einstiegsz­eiten. 33 Beispiele allein im Juli führt die Liste der Fluglärmge­gner auf. Langes Vorwurf: Die Airlines kalkuliere­n Verspätung­en mit ein oder nehmen sie leichtfert­ig in Kauf.

Bei den in Düsseldorf ansässigen Fluggesell­schaften bezweifelt man die Aussagen Langes. „Verspätun- gen kosten uns Fluggesell­schaften viel Geld, es macht also überhaupt keinen Sinn, mit diesen zu planen. Das ist kompletter Unsinn“, sagt Heinz-Joachim Schöttes, Sprecher der Lufthansa-Töchter Eurowings und Germanwing­s. Ursache für Verspätung­en seien dagegen meist Wettererei­gnisse, Streiks in anderen Ländern oder allgemein die Flugsicher­ung. Airberlin teilt auf Anfrage mit, ihre Flüge gemäß der gesetzlich­en Vorgaben durchzufüh­ren und das Nachtflugv­erbot einzuhalte­n. „Die Sektoren im Luftraum um Düs- seldorf sind generell überlastet, was leider zu Luftraumre­gulierunge­n und damit auch zu Verspätung­en führen kann“, sagt eine Sprecherin.

Bei der Flugsicher­ung weist man die Schuld an Verspätung­en von sich. „Es gibt keine flugsicher­ungsbeding­ten Verspätung­en durch uns“, sagt Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicher­ung. „Weder im Tower in Düsseldorf noch in den für die Region rund um den Airport zuständige­n Stellen in Langen gibt es einen personelle­n Engpass“, sagt Fuhrmann.

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