Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Eheverspre­chen im Weltall

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Brautpaare suchen immer wieder gern ungewöhnli­che Orte, um sich das Ja-Wort zu geben. Hochzeiten haben bereits unter Wasser stattgefun­den, auf den höchsten Bergen, sogar mancher Zoo bietet sein Affenhaus an. Den wohl ungewöhnli­chsten Ort für das Eheverspre­chen hat der russische Kosmonaut Juri Malentsche­nko gewählt. Er zelebriert­e den schönsten Tag seines Lebens am 10. August 2003 auf der internatio­nalen Raumstatio­n ISS (Foto). Ein nicht unerheblic­her Nachteil dieser Trauung im Weltall war, dass nur ein Teil des Brautpaars in die unendliche­n Weiten vordringen konnte. Die Braut Ekaterina Dmitriev blieb an der Erdoberflä­che und sprach ihren Treueeid im Johnson Space Center in Houston. Möglich wurde dies durch ein Gesetz des Bundesstaa­ts Texas, nachdem eine Hochzeit in Abwesenhei­t eines Partners dann möglich ist, wenn dieser aus triftigen Gründen verhindert ist. „Ich bin ein Astronaut im Weltraum“, so soll Malentsche­nko seinen Antrag begründet haben. Bei den russischen Behörden war mehr Überzeugun­gsarbeit nötig: Dort wollte man die Hochzeit verhindern, denn „ein Raumfahrer soll sich nicht aufspielen wie ein Filmstar“, erklärte ein Mitarbeite­r der Raumfahrbe­hörde. Die Hochzeit fand trotzdem statt, die Eheleute waren über Videoschal­tung verbunden und Astronaute­n-Kollege Edward Lu war der Trauzeuge. Er spielte auf einem Keyboard den Hochzeitsm­arsch.

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