Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Borussia widersteht Werben um Dahoud

Bis 2018 läuft der Vertrag mit dem 20-Jährigen noch, aber seine weitere Zukunft ist schon ein Thema.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Mahmoud Dahouds Bundesliga­karriere ist erst 2083 Minuten alt. Allerdings haben die gereicht, den 20-Jährigen zu einem der begehrtest­en Spieler seiner Altersklas­se zu machen. Europaweit. Weltweit. Ohne Übertreibu­ng. Der FC Liverpool war heiß auf den Mittelfeld­spieler, Paris Saint-Germain soll Anfang des Monats 40 Millionen Euro geboten haben und Juventus Turin spätestens seit den direkten Duellen im Herbst 2015 interessie­rt sein. Aber für Borussia Mönchengla­dbachs Sportdirek­tor Max Eberl änderte das alles nichts an der bereits im Februar formuliert­en Ansage, dass Dahoud „unverkäufl­ich“sei.

In Klammern stand freilich immer ein „zumindest diesen Sommer“dahinter, wenn es um das Thema ging. Dahouds Vertrag läuft bis Ende Juni 2018, was aufgrund der ungeschrie­benen Gesetze des Profifußba­lls bedeutet, dass Gladbach in einem Jahr die letzte Chance hätte, eine stattliche Ablösesumm­e für den gebürtigen Syrer zu kassieren – wie es Borussia Dortmund kürzlich für Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan tat. Alter- native: Sie muss den Vertrag verlängern.

Ein Bericht der „Sport Bild“legte nahe, dass ein Geschäftsm­odell wie in Dortmund für Borussia bei Dahoud nicht besonders lukrativ wäre. Aufgrund einer Ausstiegsk­lausel soll er 2017 für nur gut zehn Millionen Euro gehen können. Dahouds Berater Reza Fazeli, der auch Emre Can und Nuri Sahin betreut, dementiert­e den Bericht jedoch umgehend – im englischen „Guardian“, was untermauer­t, welchen Stellenwer­t Dahoud im Ausland bereits besitzt. „Es steht fest, dass Mahmoud fürs Erste in Gladbach bleibt. Es gab großes Interesse an ihm. Aber wir haben eine Vereinbaru­ng mit Gladbach und alles auf nächste Saison verschoben“, sagte Fazeli, der sein Büro in Düsseldorf hat. „Wir werden warten müssen und schauen, was in der Zukunft passiert. Aber es ist an der Borussia, eine aus ihrer Sicht akzeptable Ablöse anzunehmen.“

Allen internatio­nalen Begehren zum Trotz hat Manager Eberl ohnehin erst einmal den Plan, mit Dahoud zu verlängern. Den aktuellen Vertrag unterschri­eb der Youngster übrigens im August 2014, bevor er überhaupt eine Minute als Profi gespielt hatte.

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