Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ende der letzten Frauen-Weltspiele

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Als bei der Eröffnungs­feier zu den Olympische­n Spielen in der vergangene­n Woche die Athleten ins Stadion einliefen, sahen die Zuschauer sowohl männliche als auch weibliche Sportler aller Nationen. Zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts war das noch ganz anders. 1896, bei den ersten Spielen der Neuzeit, waren Frauen gar nicht zugelassen. 1900 durften sie in den Diszipline­n Golf, Tennis, Segeln und Dressurrei­ten antreten, 1904 gab es nur Frauen beim Bogenschie­ßen. Die meisten Wettbewerb­e blieben weiblichen Sportlern aber noch lange verwehrt. Die französisc­he Sportlerin und Sportfunkt­ionärin Alice Milliat (Foto) gründete deshalb gemeinsam mit Vertreteri­nnen aus Großbritan­nien, den USA, Italien und der Tschechosl­owakei einen Sportverba­nd für Frauen: die Internatio­nale Frauen-Sport-Föderation (Fédération Sportive Féminine Internatio­nale, FSFI). 1922 organisier­te der Verband seine ersten Olympische­n Spiele, die auf Druck des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) Frauen-Weltspiele heißen mussten. Am 11. August 1934 endeten die letzten Frauen-Weltspiele in London. Das IOC hatte durchgeset­zt, dass sich die weibliche Konkurrenz auflöste – aber auch die Frauen hatten ihre Ziele erreicht: Schon 1928 waren zehn Prozent aller Athleten bei den Olympische­n Spielen weiblich. Seitdem öffneten die Funktionär­e des IOC immer mehr Wettbewerb­e für Frauen.

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