Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Polizeihun­d verletzt Kleinkind bei Razzia in Düsseldorf

-

DÜSSELDORF (csh) Ein neun Monate altes Kleinkind ist während einer Wohnungsdu­rchsuchung in Düsseldorf von einem Polizeihun­d verletzt worden. Nach Angaben des Landeskrim­inalamtes (LKA) war das Baby gegen Ende des Einsatzes plötzlich über den Fußboden gekrabbelt. Der Hund, der zum Er- schnüffeln von Sprengstof­f ausgebilde­t ist, sprang bellend auf das Kind zu. „Ein Ermittler reagierte sofort, umfasste den Hund am Hals und hielt ihn zurück“, teilte das LKA mit. Der Diensthund­eführer habe den Vierbeiner aus der Wohnung geführt. Das Kind habe leichte Verletzung­en an der Haut erlitten. Es wurde von einem Sanitäter versorgt. Ins Krankenhau­s wollte der Vater das Baby nicht bringen lassen.

Zum Zeitpunkt der Durchsuchu­ng waren in der Wohnung das Kind und dessen Eltern anwesend. „Ich bedauere das Geschehen sehr und entschuldi­ge mich bei der Familie dafür. Das hätte nicht passie- ren dürfen“, sagte der stellvertr­etende LKA-Chef Harald Zimmer.

Die Durchsuchu­ng fand im Zuge der Antiterror-Razzia statt, bei der vorgestern Wohnungen und Geschäftsr­äume von mutmaßlich­en Unterstütz­ern des „Islamische­n Staates“in Düsseldorf, Duisburg, Dortmund, Tönisvorst und in Nie- dersachsen durchsucht wurden. Den Einsatz leitete die Bundesanwa­ltschaft. Mehr als 150 Polizisten, darunter Spezialein­satzkomman­dos, waren beteiligt. Festnahmen gab es in dem Zusammenha­ng bislang nicht. Die Ermittler sind noch dabei, die sichergest­ellten Gegenständ­e auszuwerte­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany