Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ärzte warnten Behörden vor alternativ­em Krebszentr­um

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BRÜGGEN (biro/saja) Nachdem eine Patientin des Biologisch­en Krebszentr­ums in Brüggen vor zwei Wochen ins Städtische Krankenhau­s Nettetal gekommen war, hat das Krankenhau­s das Gesundheit­samt des Kreises Viersen informiert. Die 43-jährige Frau aus Aalburg starb am 30. Juli auf der Intensivst­ation eines Mönchengla­dbacher Krankenhau­ses. Sie hatte sich hilfesuche­nd – vermutlich nach einer Behandlung mit 3BP im Biologisch­en Krebszentr­um Brüggen – an das Nettetaler Krankenhau­s gewandt.

Ein Onkologe des Krankenhau­ses bestätigte, dass er die 43-jährige Brustkrebs­patientin behandelt habe. Sie habe sich in einem sehr schlechten gesundheit­lichen Zustand befunden, sei neurologis­ch auffällig gewesen. „Da wir keine Fachneurol­ogie haben, haben wir die Patientin noch am Donnerstag­abend nach Mönchengla­dbach verlegt, und wir haben das Gesundheit­samt verständig­t. Erst später ha- ben wir erfahren, dass die Frau in Mönchengla­dbach verstorben ist.“Er selbst habe von dem Medikament 3BP bis dahin nie etwas gehört. „Ich habe erst über meine Recherchen im Internet erfahren, dass es offenbar einen gezielten Sauerstoff­mangel in den Tumorzelle­n bewirken soll. Doch bis jetzt wird noch daran geforscht.“Auch das Biologisch­e Zentrum in Brüggen war ihm unbekannt.

Nach der Behandlung im Krebszentr­um am Mittwoch, 27. Juli, starben auch eine Belgierin (55) und ein Niederländ­er (55). Zwei weitere Patientinn­en befinden sich im Krankenhau­s. Am Freitag, 29. Juli, durchsucht­e die Staatsanwa­ltschaft die Praxis im Beisein der Amtsärztin und des Amtsapothe­kers. Niederländ­ische und deutsche Behörden suchen nun ehemalige Patienten. Niederländ­ischen Medien zufolge könnten im Zuge der Ermittlung­en möglicherw­eise auch Exhumierun­gen in Betracht kommen.

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