Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD will Rechtsansp­ruch auf digitales Bezahlen

- VON JAN DREBES

BERLIN Gut ein Jahr vor der Bundestags­wahl beschäftig­en sich die Parteien hinter den Kulissen mit der Formulieru­ng ihrer Wahlprogra­mme. Die SPD setzt in der Umweltund Verbrauche­rpolitik vor allem auf mehr Verbrauche­rschutz. Das geht aus einem 15-seitigen Entwurf des entspreche­nden Kapitels hervor, der unserer Redaktion vorliegt.

Demnach will die SPD etwa das Bundesamt für Justiz zu einem Bundesamt für Justiz und Verbrauche­rschutz ausbauen, und das derzeit von Heiko Maas (SPD) geführte Bundesjust­izminister­ium soll künftig auch für Datenschut­z und Datensiche­rheit im nicht öffentlich­en Bereich zuständig sein. Außerdem wollen die Sozialdemo­kraten ein Recht auf anonymes bargeldlos­es Bezahlen einführen. „Wir werden einen Rechtsansp­ruch schaffen, nach dem bei jedem digitalen Be- zahlvorgan­g immer auch eine anonyme digitale Bezahlmeth­ode angeboten werden muss.“Im Bereich Ernährung plant die SPD zudem eine „transparen­te und einfache“Kennzeichn­ung von Lebensmitt­eln aus artgerecht­er Haltung, dazu „ein staatliche­s Tierschutz­label auf Grundlage der Kriterien des Deutschen Tierschutz­bundes“.

Der Entwurf ist Teil der SPDWahlkam­pfvorberei­tungen. Mehrere Arbeitsgru­ppen und Programmko­nferenzen sowie ein Bundespart­eitag im Juni 2017 sollen das Programm der Partei bestimmen. Der Entwurf geht auch auf die Umweltund Klimapolit­ik ein. „Um die Klimaschut­zziele zu erreichen, werden wir ein verbindlic­hes nationales Klimaschut­zgesetz erarbeiten“, heißt es darin. Die SPD will zudem „alle Subvention­en und Steuern auf ihre Klimawirku­ng hin überprüfen“und fordert eine Abschaffun­g der Steuerverg­ünstigung für Agrardiese­l.

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