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Telekom kehrt aus Umsatztief zurück

Das US-Geschäft lässt die Bonner weiter wachsen. Auch Vodafone, Telefónica und Telekom legen Zahlen vor.

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BONN (bur/dpa) Rückgang beim Gewinn, sinkender Umsatz in Deutschlan­d, aber weiter steigende Erlöse insgesamt – die Deutsche Telekom hat sich bei der Verkündung der Quartalsza­hlen als gut aufgestell­tes Unternehme­n dargestell­t und verkündet, die Umsatzrück­gänge bei den traditione­llen Angeboten zum ersten Mal seit 20 Jahren durch Glasfasera­nschlüsse und neue Dienstleis­tungen ausgeglich­en zu haben. Die größte finanziell­e Stärkung für den deutschen Marktführe­r kommt allerdings aus den USA.

Vorstandsc­hef Tim Höttges wies für das zweite Quartal einen im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 2,2 Prozent gestiegene­n Konzern- umsatz von 17,8 Milliarden Euro aus, im ersten Halbjahr 2016 insgesamt sogar 35,4 Milliarden, ein Plus von 3,4 Prozent. Zu verdanken hat Telekom das seiner US-MobilfunkT­ochter, die seit mehr als drei Jahren in jedem Quartal rund eine Million Kunden dazugewann. In den USA ist T-Mobile (70 Millionen Kunden) Dritter hinter AT&T (132 Mio.) und Verizon (113 Mio.).

Allerdings verzeichne­te das Bonner Unternehme­n im zweiten Quartal auch einen kräftigen Rückgang beim Gewinn. Dieser sank um 12,8 Prozent auf 621 Millionen Euro, was Höttges mit Aufwendung­en für den Personalum­bau und zusätzlich­en Abschreibu­ngen begrün- dete. Der Verkauf der britischen Mobilfunka­ktivitäten EE an die BT Group bescherte der Telekom auf das vergangene Halbjahr gesehen jedoch einen Gewinn von 3,7 Milliarden Dollar. Im Heimatmark­t ging der Telekom-Umsatz indes um mehr als drei Prozent zurück. Dafür verzeichne das Festnetzge­schäft in Deutschlan­d erstmals wieder stabile Umsätze.

Die Umsätze in Deutschlan­d verdanke das Unternehme­n Höttges zufolge vor allem dem Geschäft mit Wettbewerb­ern, die durch Nutzungsve­rträge von den Milliarden­investitio­nen der Telekom in Glasfasera­nschlüsse profitiere­n. Zugleich kündigte Höttges eine Offensive an, um den direkten Marktantei­l in diesem Bereich zu erhöhen.

Bei der Konkurrenz aus Düsseldorf und Madrid gab es wenig Neues zu berichten. Der O2-Netzbetrei­ber Telefónica Deutschlan­d, der hierzuland­e die meisten Anschlüsse hat, verlor in der Mobilfunks­parte 1,7 Prozent Umsatz. Die Telekom büßte 0,8 Prozent ein, Vodafone 0,3 Prozent, steigerte Angaben des Unternehme­ns zufolge dafür aber seinen Marktantei­l im Mobilfunk um 0,2 Prozentpun­kte. Telefónica verlor demnach 0,2 Prozentpun­kte, während die Telekom ihre Marktantei­le behielt. Den Gesamtumsa­tz konnte Vodafone im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent steigern.

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