Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sicherheit­skonzept für Schützenfe­st steht

Die Polizei ist während des Schützenfe­stes zwar sensibilis­iert, das Sicherheit­skonzept wird sich jedoch nicht groß von dem des Vorjahres unterschei­den. Auch Beamte in Zivil sollen in der Neusser Innenstadt eingesetzt werden.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Polizisten mit Maschineng­ewehren bei den Classic Days auf Schloss Dyck, die Bierbörse in Leverkusen-Opladen als Hochsicher­heitszone inklusive Lastersper­ren: Bei vielen Großverans­taltungen werden in NRW nach den jüngsten Terroransc­hlägen und Amokläufen besondere Sicherheit­svorkehrun­gen getroffen. Beim Neusser Bürgerschü­tzenfest vom 26. bis 30. August wird dies nach aktuellem Stand nur bedingt der Fall sein.

„Im Großen und Ganzen wird sich das Sicherheit­skonzept nicht von dem der Vorjahre unterschei­den. Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass, an irgendeine­r Stelle etwas zu ändern“, sagt Mario Meyen vom Schützenfe­stkomitee.

In Vorabgespr­ächen mit der Polizei sei auch die vergangene Silvestern­acht in Köln Thema gewesen, bei der es zu gewalttäti­gen Auseinande­rsetzungen gekommen war; dies sei jedoch nicht mehr vertieft worden. Zwar würden zusätzlich­e Sicherheit­skräfte im Einsatz sein, dies hänge aber nicht mit einer verschärft­en Gefahrenla­ge zusammen, sondern mit der Tatsache, dass es mehr Auf- und Abgänge zu bewachen gebe.

Die Polizei des Rhein-Kreises und Umgebung ist am Schützenfe­st-Wochenende besonders gefordert. Schließlic­h finden zeitgleich mehrere Großverans­taltungen statt, die es adäquat zu besetzen gilt. So findet parallel zum Neusser Schützenfe­st in Düsseldorf der NRW-Tag mit hunderten Bühnenprog­rammen statt, in Mönchengla­dbach spielt die Borussia samstags gegen Leverkusen, in Köln tritt der FC am selben Tag gegen Darmstadt an. Jörg Rademacher von der Pressestel­le des In- nenministe­rium Nordrhein-Westfalen spricht von einer „Herausford­erung für die jeweiligen Sicherheit­sbehörden“.

Nach Angaben der Polizei des Rhein-Kreises Neuss gelte generell eine „erhöhte Alarmberei­tschaft“während des Schützenfe­stes. Neben uniformier­ten Polizisten seien auch Beamte in Zivil unterwegs. „Durch offene und verdeckte Maßnahmen wollen wir so den Schutz der Veranstalt­ung gewährleis­ten“, sagte Polizeispr­echerin Diane Drawe auf Anfrage unserer Redaktion. Personell sei man gut aufgestell­t im RheinKreis – auch in der Zusammenar­beit mit den kommunalen Behörden, der Feuerwehr und den Rettungsdi­ensten.

Laut Drawe geht die Polizei von einem friedliche­n Verlauf des Schützenfe­stes aus, da konkrete Hinweise auf eine Gefährdung nicht vorlägen. Mit schwer bewaffnete­n Einsatzkrä­ften am Straßenran­d haben die Schützen und Besucher des Festes aktuell also nicht zu rechnen.

Auch Bürgermeis­ter Reiner Breuer geht nach eigenen Angaben mit einem guten Gefühl in das Schützenfe­st-Wochenende, „auch wenn es bei keiner Veranstalt­ung absolute Sicherheit gibt“. Der Verwaltung­schef geht zudem nicht davon aus, dass die umliegende­n Großverans­taltungen wie der NRW-Tag Einfluss auf das Schützenfe­st haben werden. Zumal es diese Parallelit­ät vor einigen Jahren schon einmal gegeben habe. „Gerade in dieser Situation muss man der Terrorgefa­hr unsere rheinische Lebensphil­osophie entgegenst­ellen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany