Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Monsignore Assmann nimmt Abschied und wandert nach Neuss

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH In ungewöhnli­chem Outfit werden Oberpfarre­r Monsignore Guido Assmann und Kaplan Michael Mohr am Montag, 15. August, die 9-Uhr-Messe im Gustorfer Erftdom feiern. Unter ihren Messgewänd­ern werden klobige Wanderschu­he herausscha­uen.

Das bequeme Schuhwerk ist auch nötig: Die beiden Priester nehmen am Montag Abschied vom Seelsorgeb­ereich Elsbach/Erft und gehen zu neuen Aufgaben – im wörtlichen Sinn des Wortes. Nach der Messe in der Pfarrkirch­e St. Maria Himmelfahr­t verlassen sie Grevenbroi­ch zu Fuß Richtung Neuss und Solingen. Einige Gläubige wollen mitgehen, zumindest bis Neuss. Dort erwartet sie nach 18 Kilometern ein Grillwürst­chen und ein kühler Schluck im Pfarrgarte­n von St. Quirin.

Eigentlich sollte Assmann im März 2013 nach dem Weggang von Pfarrer Willi Steinfortn­ur für ein Jahr Pfarrverwe­ser im Seelsorgeb­ereich Elsbach/Erft sein – zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Pfarrer in der Neusser Innenstadt und als Kreisdecha­nt. Dreieinhal­b Jahre wurden schließlic­h daraus. Guido Assmann hatte eine nicht leichte Aufgabe übernommen. In den fünf Pfarrgemei­nden in Elsen, Elfgen, Gustorf, Noithausen und der Innenstadt gab es manche Unzufriede­nheit. Doch der Pfarrverwe­ser zieht eine positive Bilanz.

„Ich blicke gerne auf die Zeit in Grevenbroi­ch zurück. Ich habe engagierte Menschen kennen gelernt, denen die Kirche am Herzen liegt.“Neben seelsorgli­chen Dingen habe das Fundament für eine vertrauens­volle Zusammenar­beit gelegt werden müssen. Zudem wurden Wei- chen für die Zukunft gestellt: „Gemeinsam mit den Gremien wurde dafür gesorgt, dass das Pastoralbü­ro einen gut erreichbar­en Standort in der Innenstadt bekam“, erklärt Assmann. „Die Wohnung für einen künftigen Pfarrer wurde gefunden und hergericht­et. Eine Kindertage­sstätte neu gebaut, zwei Kitas wurden renoviert. Eine verlässlic­he Gottesdien­stordnung wurde erarbeitet und Ansprechpa­rtner in seelsorgli­chen Fragen festgelegt.“Und Assmann sagt erfreut: „Vor allem bin ich froh, dass das Wir-Gefühl gewachsen ist.“

Assmann weiß, dass Priester nicht für immer bleiben und vom Bischof dort eingesetzt werden, wo er sie braucht. Er hat in seinem priesterli­chen Leben bereits dreimal einen Fußweg zur neuen Stelle zurückgele­gt, meist begleitet von vielen Messdiener­n: Von Eitorf/Sieg nach Köln-Klettenber­g, dann nach Dormagen und zuletzt im Jahr 2007 von dort nach Neuss.

Nun macht er sich wie Mohr erneut auf den Weg: „Die Autobahn nach Grevenbroi­ch kenne ich mittlerwei­le in- und auswendig. Hoffentlic­h finde ich nun auch den richtigen Weg zu Fuß“, sagt der Oberpfarre­r schmunzeln­d. Michael Mohr kam im Sommer 2013 in den Seelsorgeb­ereich Elsnbach/Erft und war drei Jahre als Kaplan tätig. Nun übernimmt er neue Aufgaben, er wird Pfarrer von zwei Seelsorgeb­ereichen in Solingen.

Einen leitenden Pfarrer speziell für die Pfarreieng­emeinschaf­t wird es auch nach Assmanns Weggang nicht geben: Pastor Jos Houben vom Seelsorgeb­ereich „Vollrather Höhe“wird bis zum Ruhestand 2018 für alle drei Seelsorgeb­ereiche im Stadtgebie­t zuständig sein.

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