Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der Zauberlehrling
Es ist gut, dass der Oberbürgermeister behutsam ein Ende des Pokèmon-Spektakels auf der GirardetBrücke vorbereitet und nicht den Fehler begeht, den zum Beispiel im Jahre 2011 die evangelische Johanneskirche mit ihrer tatkräftigen Duldung des Occupy-Zeltlagers direkt neben der Kirche beging, indem sie geradezu euphorisch kostenlos Leitungswasser zur Verfügung stellte. Bis sie sich dann an Goethes „Zauberlehrling“erinnerte, in dem es heißt: „Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.“Nun darf man sicherlich die Pokémon-Gemeinde und die OccupyHeilsbringer nicht in einen Topf werfen, denn die Pokémon-Spieler sind eine ganz andere, friedliche Klientel, die das sommerliche Düsseldorf ein wenig aufheitern und die bislang auch niemandem ernsthaft geschadet haben. Aber zu glauben, mit dem Ende der Schulferien sei dieser Hype automatisch zu Ende, erscheint dann doch etwas sehr sorglos zu sein. Die Entscheidung des Oberbürgermeisters, Kontakt mit dem Spielehersteller „Niantic“aufzunehmen, ist daher genau richtig! Walter Pelshenke Golzheim Das ist sicher nicht der richtige Weg! Mit einem Eimer Farbe macht man keine Verkehrspolitik! Hierzu passt auch der Artikel vom 10.5.2016 „Jeden Tag 700.000 Berufspendler und vom 11.5.2016 „Hauptursache für schlechte Luft ist der Verkehr“. Dem Pkw-Verkehr einfach eine Spur wegzunehmen, ist doch keine Lösung für die Berufspendler und fördert massiv die schlechte Luft. Durch solche Maßnahmen verdoppelt sich der Pkw-Stau und der Ausstoß von C02 etc. verdoppelt sich auch, da im Stau der Verbrauch an Diesel/Benzin pro 100 km am höchsten ist. Mal hier eine Spur zu malen, mal dort ein Überholverbot, mal an einer Kreuzung die Ampelschaltung verändern und das alles, ohne die Konsequenzen zu beobachten: Das ist doch keine Verkehrspolitik, da sieht man kein Konzept! Es gibt vermutlich seit 1960 50- oder 100-mal soviel Pkw und die Verkehrsfläche (Straßen) haben sich vielleicht verdoppelt. Hier haben Kommunen, Länder und der Bund geschlafen. Der Verkehr ist wie Wasser. Wenn irgendwo eine Barriere ist, werden neue Wege gesucht und gefunden. Beim Pkw-Verkehr weg von den Hauptverkehrsadern hin zu den Wohnstraßen. Eduard H. Dörrenberg Düsseltal Hat der Herr Oberbürgermeister noch was anderes im Kopf, als unsere ehemals weltberühmte Kunstund Kulturstadt in eine Sportarena zu verwandeln? Wer hat schon noch Interesse an der Tour de France mit all den Dopingskandalen in der Vergangenheit oder gar an einer Mammutveranstaltung wie der Olympiade? Ich finde, dass die skandalöse Veranstaltung in Rio reicht. Kümmern wir uns lieber um unsere Umwelt und betonieren sie nicht auch noch mit gigantischen Stadien zu, die später zu nichts zu gebrauchen sind. Stattdessen wären vielleicht ein paar kleinere Sportstätten und Hallen für unsere Jugend sinnvoller. Ange Marcus Altstadt