Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die „Kursk“versinkt in der Barentssee

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Mehrere Explosione­n erschütter­ten am 12. August 2000 die „Kursk“. Innerhalb weniger Minuten sank das russische Atom-U-Boot auf eine Tiefe von 108 Metern (Foto des geborgenen Wracks). Ausgelöst wurde das Unglück vermutlich durch den Fehlstart eines Übungstorp­edos, wenn auch das russische Militär lange Zeit behauptete, der Zusammenst­oß mit einem amerikanis­chen U-Boot sei die Ursache gewesen. Später arbeiteten russische und amerikanis­che Ermittler zusammen, um Klarheit in den Unglückshe­rgang zu bringen. Diese Untersuchu­ngen lassen vermuten, dass die Besatzung des Kommandode­cks bereits bei der Explosion ums Leben kam – nur so scheint erklärbar, dass niemand versuchte, das Feuer zu löschen oder die „Kursk“an die Meeresober­fläche zu bringen. Mindestens 23 Mann der Besatzung überlebten jedoch und flüchteten in den hinteren Teil des Bootes. Doch die Rettung missglückt­e. Vier Tage lang lehnte die russische Regierung unter Wladimir Putin jede Hilfe aus dem Ausland ab, obwohl die eigene Marine schlecht ausgerüste­t war. Auch danach kam es bei den Rettungsve­rsuchen – nun mit Hilfe norwegisch­er Taucher – immer wieder zu Verzögerun­gen. Die Überlebend­en waren da wohl bereits tot. Aufzeichnu­ngen eines Matrosen lassen annehmen, dass die Männer wenige Stunden nach dem Untergang erstickten. Von den 118 Männern der U-Boot-Besatzung überlebte niemand.

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