Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zahl der Asylbewerb­er aus dem Maghreb nimmt wieder zu

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BERLIN (mar) Die Zahl der Asylanträg­e aus den drei Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien ist in den vergangene­n zwei Monaten deutlich gestiegen. Das geht aus aktuellen Daten des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Demnach registrier­te das Bamf im Juli mit 692 Asylanträg­en aus den drei Staaten wieder mehr Asylanträg­e als im Juni mit 619. Bereits im Juni hatten die Zahlen gegenüber Mai (510) zugenommen. Zwischen Januar und Juli 2016 hat die Zahl der Asylanträg­e aus dem Maghreb mit 4620 bereits nahezu den Stand des gesamten Jahres 2015 (4910 Anträge) erreicht.

Aus Marokko gab es in den ersten sieben Monaten mit 2106 Anträgen im Jahr 2016 sogar schon mehr Asylersuch­en als im gesamten Vorjahr (1747 Anträge). Auch aus Algerien erreicht die Zahl der Asylersuch­en mit bisher 1963 im laufenden Jahr fast den Stand des Vorjahrs.

Hinweise der Bundesregi­erung, dass Asylsuchen­de aus den Maghreb-Staaten in Deutschlan­d kaum Chancen auf Asyl haben, fruchten offenbar wenig. Auch scheiterte bislang der Versuch der Koalition, die Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsl­änder einzustufe­n und Asylverfah­ren zu beschleuni­gen, am Widerstand der SPD-Länder im Bundesrat. Da die MaghrebLän­der ihre Staatsbürg­er bisher kaum zurücknehm­en, kommt es oft nicht zur Abschiebun­g.

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