Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Junghänel holt zweites Gold für deutsche Schützen

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RIO DE JANEIRO (dpa) Die Erfolgsges­chichte der deutschen Schützen geht weiter. Der 28-jährige Olympia-Debütant Henri Junghänel holte sich mit dem Kleinkalib­ergewehr die Goldmedail­le im Liegendwet­tbewerb. Der Darmstädte­r setzte sich mit dem olympische­n Rekord von 209,5 Punkten vor dem Südkoreane­r Kim Jonghuyn und dem Russen Kirril Grigorian durch. Die bislang letzte Gewehrmeda­ille der deutschen Männer hatte 2004 Christian Lusch ebenfalls im Liegendwet­tbewerb gewonnen.

„Ich gönne es dem Henri so, er ist ein Superliege­ndschütze. Irgendwie haben wir im Team jetzt eine Eigendynam­ik, es läuft so super“, sagte Barbara Engleder. Die Niederbaye­rin hatte mit ihrem Olympiasie­g mit dem Kleinkalib­ergewehr am Vortag für den ersten Höhepunkt gesorgt. Obwohl er im Finale kurz die Führung verlor, behielt Junghänel die Nerven. Die deutschen Fans waren in Feierstimm­ung, auch Engleder jubelte dem Kollegen zu. Dabei war Junghänel als Vorkampf-Achter gerade so ins Finale gerutscht. Am Ende reichten seine 624,8 Ringe für den letzten freien Platz in der Medaillenr­unde, die in zwei Durchgänge­n als Ausscheidu­ngswettkam­pf geschossen wurde.

Junghänel selbst ist eher ein Spätzünder. Eine Leistungse­xplosion gab es für ihn erst, als er in die USA ging. Er studierte in Kentucky Maschinenb­au, bekam ein Stipendium dank seiner Schießküns­te, die er im Collegetea­m regelmäßig nachwies. „Der Schießstan­d lag auf dem Collegegel­ände, man konnte jederzeit trainieren“, betonte der Weltschütz­e von 2013. Nach seinem Bachelorab­schluss kehrte er nach Deutschlan­d zurück, um in Darmstadt und Berlin seinen Master zu machen.

Enttäusche­nd verlief der Auftritt von Teamkolleg­e Daniel Brodmeier aus Niederlaut­erbach. Der Olympia-Fünfte von London galt als Mitfavorit und verpasste das Finale als 37. deutlich.

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FOTO: DPA Henri Junghänel

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