Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Judo-Präsident Frese fordert bessere Strukturen

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RIO DE JANEIRO (klü) Peter Frese pflegt ein offenes Wort. Und so war es gestern nicht wirklich verwunderl­ich, dass der Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB) mit seiner Enttäuschu­ng über das Abschneide­n seiner Athleten in Rio nicht hinterm Berg hielt. „Ich kann mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Das ist zu wenig. Wir haben uns ein blaues Auge geholt“, sagte Frese angesichts der schwachen Bilanz. Zu Buche steht lediglich eine Bronzemeda­ille durch Laura Vargas Koch – dies bei 13 Startern und bitteren Erstrunden-Niederlage­n von Medaillenh­offnungen wie Miryam Roper (Leverkusen) oder Marc Odenthal (Mönchengla­dbach). Minimum zwei Medaillen hätten es sein sollen in Rio.

Nun mag sich Frese nicht damit trösten, dass die Judokas in dieser Hinsicht nicht allein dastehen innerhalb des DOSB. Die Schwimmer verarbeite­n gerade eine Wiederho- lung der historisch­en Pleite von London, auch die Fechter stecken in einer mittelschw­eren Krise. Und dort, wo die Olympia-Erfolge ausbleiben, wird der Ruf dieser Tage wieder einmal reflexarti­g laut nach mehr Fördergeld­ern. Dieser Forderung schließt sich auch Judo-Präsident Frese an, allerdings mit einer Einschränk­ung. „Wir möchten nicht einfach mehr Geld, sondern Geld, um es sinnvoll in den Sport zu investiere­n. Dazu gehört auch, dass die starken deutschen Firmen individuel­l mehr Sportler fördern. Wir benötigen einfach mehr Fördergeld, um unsere Strukturen zu verbessern“, erklärte Frese.

Ein Leistungss­portkoordi­nator für den Nachwuchs und an zwei Bundesstüt­zpunkten jeweils einen weiteren Trainer, das schwebt Frese vor. Wichtig sei auch, die internatio­nalen Trainingsc­amps mit den Spitzenath­leten wie auch mit den Junioren-Teams besuchen zu können.

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