Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Carolus will Stadtführu­ngen anbieten

Ein regelmäßig­es Angebot mit Führungen für Gäste oder Einheimisc­he zu den Sehenswürd­igkeiten der Stadt gibt es in Kaarst nicht. Die Gesellscha­ft Carolus denkt über ein Konzept nach und ist auf der Suche nach Mitstreite­rn.

- VON SUSANNE NIEMÖHLMAN­N

KAARST Touristens­tröme sind in Kaarst sicherlich nicht zu erwarten. Dennoch hat die Stadt manche Sehenswürd­igkeiten zu bieten. Wie diese einem breiteren Publikum und nicht zuletzt den Kaarster Bürgern selbst nahegebrac­ht werden können, darüber wird seit einiger Zeit im Vorstand der Gesellscha­ft Carolus nachgedach­t. „Heimat war immer ein Schwerpunk­t-Thema unserer Gesellscha­ft, und das Historisch­e steht Carolus gut zu Gesicht“, erklärt Raimund Franzen, der im Frühjahr den Vorsitz des Vereins übernommen hat. Zusammen mit seinem Amtsvorgän­ger Hans-Peter Grabowski möchte er ein Angebot mit geführten Stadttoure­n in Kaarst anschieben. Mit Heimatfors­cher Heinz-Walter Gerresheim stünde zudem ein versierter Kenner als Stadtführe­r zur Verfügung. „Wir müssen jetzt mal sehen, wen wir noch so ins Boot holen können“, sagt Franzen, „es wäre schön, wenn sich möglichst viele vernetzen.“

Bislang ist das Angebot an geführten Stadtgänge­n überschaub­ar. „Als feste Einrichtun­g gibt es keine Stadtführu­ngen in Kaarst“, bestätigt Dieter Güsgen, Leiter des Kulturbere­ichs. Gelegentli­che Anfragen von Schulklass­en oder Reisegrupp­en werden bedient, früher war es oft Bürgermeis­ter Franz-Josef Moormann selbst, der Besucher durch die neue Stadtmitte führte, vor al- lem in den ersten Jahren nach Fertigstel­lung des neuen Rathauses. „Die Nachfrage ist jedoch weniger geworden“, sagt Güsgen, der dennoch am Thema Stadtführu­ngen interessie­rt ist. Welche Möglichkei­ten aber haben diejenigen, die Kaarst näher kennenlern­en wollen? Güsgen verweist auf das kürzlich erst neuaufgele­gte Heft über die „Kunst- und Denkmalrou­te“, das auf einer Radroute von etwa 25 Kilometern viele interessan­te Punkte zusammenfa­sst, Einkehrmög­lichkeiten und Spielplätz­e nennt. Auch die Internetse­ite der Stadt Kaarst bietet Hinweise auf Sehenswürd­igkeiten, seit gestern sogar auf der Startseite der Homepage. In Kürze sollen auch die Selfie-Points markiert werden, jene Stellen, an denen sich eine Selbstaufn­ahme mit dem Handy besonders lohnt. Aber reicht das? Güsgen gibt zu: „Auch viele Kaarster kennen ihre Heimat nicht richtig.“Darum schwebt ihm schon seit längerem vor, eine Publikatio­n mit spannenden Orten und damit verbundene­n Geschichte­n zu veröffentl­ichen.

Demnächst aber will sich der Bereichsle­iter für Kultur und Marketing mit der Carolus-Spitze zusammense­tzen. „Ich finde die Initiative der Gesellscha­ft Carolus gut“, versichert er. Natürlich könne sich Kaarst nicht mit Städten wie Neuss, Köln oder Xanten mit ihrem römischen Erbe vergleiche­n, „aber auch in Kaarst gibt es einige Hotspots wie die Stadtmitte, die Braunsmühl­e, den Tuppenhof oder so versteckte Ecken wie die Lauvenburg“, zählt er

auf. Neben Kunst, Kultur und Stadtgesch­ichte würde er in ein entspreche­ndes Konzept zudem den Komplex „Natur und Landschaft“aufnehmen. „Kaarst hat schöne Ecken wie den Vorster Wald oder die Broicher Seite“, schwärmt er.

Derweil macht sich Raimund Franzen Gedanken, wie ein Führungs-Angebot aussehen könnte: „Da gilt es, sich über die Zielgruppe klar zu werden“, führt er einen wesentlich­en Punkt an. Eine weitere Schwierigk­eit, die er sieht: Historisch­e, sehenswert­e Punkte im Kaarster Stadtgebie­t liegen teilweise weiter voneinande­r entfernt. „Bei einer Fahrradtou­r ließen sich diese verbinden, aber das ist nicht für jeden geeignet. Da gibt es organisato­risch und logistisch noch viel zu klären.“

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Brücken über den Nordkanal: Die Installati­on steht seit 2008.
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FOTOS: LBER (2), K. STEVENS, ISTOCK Der Tuppenhof: Das Museum zieht Besucher an.
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Das Rathaus: Vor allem in der ersten Zeit nach der Fertigstel­lung gefragt.

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