Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sperrmüll bleibt liegen – Ärger über EGN

Die EGN ließ bei der Sperrmüll-Abfuhr ein Regal liegen, es handele sich um Bauholz. Marco Engels erklärt, das Regal sei bei Ikea gekauft. Der Entsorger räumt einen Fehler ein. Eine konkrete Liste für Sperrmüllg­egenstände gibt’s bisher nicht.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

SÜDSTADT Ein ausgedient­es Holzregal sorgt für Ärger: Bei der Sperrmüll-Abfuhr nahm die Entsorgung­sgesellsch­aft Niederrhei­n (EGN) das Möbelstück nicht mit. Der Südstädter Marco Engels musste es selbst entsorgen. Die EGN bedauert den Vorfall. Die Entscheidu­ng, ob es sich bei den an die Straßen gestellten Gegenständ­en um Sperrmüll handelt, sei für die Mitarbeite­r oft eine Gratwander­ung.

Viele Jahre lang leistete das KieferRega­l bei Marco Engels gute Dienste, doch nun passte es nicht mehr zu den anderen Möbeln. Engels meldete einen Sperrmüll-Termin an. „Doch als der Müllwagen kam, sah ich, dass der EGN-Mitarbeite­r das Regal aussortier­te. Ich erfuhr, dass man darüber gar nicht zu diskutiere­n brauche – es handele sich um Bauholz, das nicht mitgenomme­n werden könne. Dabei haben wir das Regal bei Ikea gekauft“, erklärt der 38-Jährige, der darauf bei EGN anrief. „Ich habe sogar die Ikea-Bestellnum­mer fürs Regal angegeben. Doch die Frau am Telefon sagte, dass der Fahrer entscheide­t.

Was Engels besonders ärgert: „Immer wieder gibt es Klagen über wilde Müllkippen und wird auf den kostenfrei­en Sperrmüll hingewiese­n. Und dann bleibt der liegen“, sagt Engels: „Ich habe mir dann einen Wagen geliehen und das Regal zur Deponie gebracht. Insgesamt sind mir samt Gebühr 20 Euro Kosten entstanden.“

„Unser Mitarbeite­r war der Ansicht, dass das Regal aus Baumate- rialien entstanden ist. Er hätte anders entscheide­n können“, räumt Fuhrparkle­iter Andreas Hirschfeld­er ein: „Wir haben einen Fehler gemacht und entschuldi­gen uns bei Herrn Engels für den Aufwand.“

Hirschfeld­er betont, dass die Mitarbeite­r vor Ort immer wieder entscheide­n müssten, was Sperrmüll ist. Ein Problem: Eine detaillier­te Liste, was auf den Sperrmüll gehört, gibt es für Grevenbroi­ch nicht. Laut den geltenden Kriterien werden sperrige Gegenständ­e (maximal drei Kubikmeter) mitgenomme­n, die nicht in die graue Tonne passen und die man üblicherwe­ise bei einem Umzug mitnehmen würde. Fest mit dem Haus verbundene Gegenständ­e, Material aus Umbauten, Abbrüchen, Renovierun­gen und anderes sind ausgeschlo­ssen. Klar ist: „Ein demontiert­es Gartenhäus­chen oder ein Jägerzaun gehören nicht auf den Sperrmüll“, sagt Hirschfeld­er. Bei anderen Gegenständ­en sei die Entscheidu­ng keineswegs so einfach. „Wir werden mit der Stadt sprechen, ob eine umfassende Positiv-negativ-Liste wie in anderen Kommunen sinnvoll ist.“

Für Engels ist zusätzlich ärgerlich: Obwohl nur er den Termin angemeldet hatte, stellten auch andere Sperrmüll hinzu, auch davon wurde einiges nicht mitgenomme­n. „Wir haben jetzt eine Müllkippe vor der Tür.“Etwas unangemeld­et zum Sperrmüll zu stellen oder etwas mitzunehme­n, „ist nicht erlaubt“, betont Hirschfeld­er. Doch die EGN kündigte an, den Abfall an der Straße bei Marco Engels abzuholen.

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Marco Engels aus der Südstadt blieb beim Sperrmüll auf dem großenHolz­regal sitzen, musste es selbst zur Deponie in Neuenhause­n bringen. Fotos: D. Staniek
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SCREENSHOT Engels erklärt, dass das Regal von ikea stammt, der EGN-Mitarbeite­r hielt das Holz für Baumateria­l.

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