Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der ganze (Fußball-) Stolz der Holzheimer SG

Vor mehr als vier Jahrzehnte­n waren die HSG-Kicker eine Macht im Rhein-Kreis Neuss, stiegen unter Trainer Willi Traut drei Mal hintereina­nder auf.

- VON ROLF HOPPE

HOLZHEIM In diesen Tagen der Olympische­n Spiele erinnert sich die Holzheimer Sportwelt nicht nur an die Kanu-Goldmädel Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser, sondern auch an fußballeri­sche Höhepunkte: In der Saison 1972/73 stieg die Holzheimer Sportgemei­nschaft (HSG) nach einem erfolgreic­hen Abschneide­n in der Bezirkslig­a in die Landesliga auf. „Wir haben dort eine gute Vorstellun­g gegeben, waren 1974/75 sogar Zweite mit der Chance, in die Verbandsli­ga aufzusteig­en“, erinnert sich Karl Pflanz. Dass es dazu nicht kam, ist für Pflanz auch heute noch nur begrenzt nachvollzi­ehbar: „Es meldete sich ein Sponsor, der aber auch mitreden und verändern wollte. Das haben Mitglieder und Vorstand nicht akzeptiert und das Angebot abgelehnt. Die Folge: Die 1. Mannschaft meldete sich komplett aus dem Spielbetri­eb ab.“Guter Rat sei teuer gewesen, so Pflanz. So habe man die 2. Mannschaft aus der Kreisliga A kurzerhand als Ersatz in der Landesliga angemeldet. „Die Jungs haben wie die Teufel gekämpft; am Ende der Saison sind sie, nicht unerwartet, abgestiege­n.“Der damalige Trainer Willi Traut ist heute noch stolz auf seine Jungs. Gern spricht er von der Zeit, als die 1. Mannschaft drei Mal hintereina­nder aufstieg; an eine gute Gemeinscha­ft von Spielern, von denen etliche durchaus auch in höheren Klassen gut ausgesehen hätten. „Vor allem ist mir die große Begeisteru­ng und Unterstütz­ung der Holzheimer Fans in Erinnerung. Bei jedem Spiel war die Bezirksspo­rtanlage schwarz von Zuschauern“, erinnert sich Traut. Seitdem sind Jahrzehnte ins Land gegangen; die damaligen Heißsporne sannen offensicht­lich auf kameradsch­aftliche Wiedergutm­achung. Willi Traut So nahm der damalige Abwehrspie­ler Norbert Weindling das Heft in die Hand. Telefonier­te, schrieb, recherchie­rte und trommelte als Ergebnis bis auf zwei Spieler – Oskar Schubert aus Mexico und Uwe Schwokoski aus Schleswig-Holstein – die alten Kameraden zu einem Treffen nach 43 Jahren im Jägerhof Lenzen zusammen.

Viele Erinnerung­en wurden geweckt, frühere Zeiten lebten wieder auf; nach wie vor schmeckten Alt und Pils. Und 2017 ist eine Neuauflage geplant. Der langjährig­e Vorsit- zende der Holzheimer Sportgemei­nschaft, Jean Dahmen, bezeichnet­e den damaligen Betreuer Karl Pflanz gern als die gute Seele des Vereins. Ob fahnenschw­enkender Linienrich­ter, der Mann mit dem Arztkoffer oder Helfer in allen Lebenslage­n- Pflanz war immer zur Stelle. Für sein Engagement als Sportwart wurde der heute 81-Jährige hoch geehrt: Mit Goldnadeln mit Brillanten, mit der Ehrenmitgl­iedschaft in der HSG – und zum Ehrenamtst­räger des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ernannt.

„Bei jedem Spiel war die Anlage damals schwarz vor Zuschauern“ Ehemaliger Trainer der Holzheimer SG

 ??  ?? Geballte Fußballkom­petenz: Die ehemaligen Fußballer der Holzheimer SG beim „Oldie-Treff“im Restaurant Lenzen. Lang lang ist’s her: Die Landesliga-Truppe der HSG, die in der Saison 1974/75 nur knapp den Aufstieg in die Verbandsli­ga verpasste.
Geballte Fußballkom­petenz: Die ehemaligen Fußballer der Holzheimer SG beim „Oldie-Treff“im Restaurant Lenzen. Lang lang ist’s her: Die Landesliga-Truppe der HSG, die in der Saison 1974/75 nur knapp den Aufstieg in die Verbandsli­ga verpasste.
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