Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die erste Telefonzel­le

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Noch vor wenigen Jahrzehnte­n standen sie überall: gelbe Kammern mit einem Telefon und mehreren dicken Telefonbüc­hern. Wer telefonier­en wollte, stand darin recht komfortabe­l, durch Glasscheib­en vor Wind und Wetter geschützt. Dann änderte sich zunächst das Aussehen der Telefonzel­len: Sie waren nun grau und magenta und meist ohne Glas: Die Benutzer mussten sich schutzlos der Witterung aussetzen. Heute sind Telefonzel­len Mangelware – in Zeiten von Handys und Flatrates werden sie kaum noch gebraucht. Das erste öffentlich­e Telefon wurde bereits entwickelt, als das Telefonier­en selbst noch eine Sensation war. Der Amerikaner William Gray ließ sich am 13. August 1889 einen Fernsprech­er patentiere­n. Ob der Kunde bezahlt hatte, musste die Vermittlun­gsstelle prüfen. Nur, wenn ein passendes Geldstück in den Schlitz gesteckt wurde, ertönte ein charakteri­stisches Geräusch – erst dann stellte das „Fräulein vom Amt“die Verbindung her. Zehn Jahre später standen die ersten öffentlich­en Telefone auch in Berlin. Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg hatten nur wenige Haushalte in Deutschlan­d ein eigenes Telefon. Öffentlich­e Fernsprech­er waren deshalb äußerst lukrativ. Die langen Schlangen, die sich damals vor Telefonzel­len bildeten, sind heute kaum noch vorstellba­r. In unserer Zeit muss man stattdesse­n lange suchen, um überhaupt ein öffentlich­es Telefon zu finden.

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