Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ministerin Nahles kündigt höhere Rentenbeit­räge an

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BERLIN (mar) Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD) hat die Bürger auf steigende Rentenbeit­räge eingestell­t. Sie wolle ab 2030 eine „Haltelinie“beim Rentennive­au einziehen, sagte Nahles. Die Stabilisie­rung der Rente für künftige Generation­en werde Geld kosten. Die Beitragssä­tze müssten voraussich­tlich deutlich steigen. Nach einer Prognose ihres Ressorts würde die dauerhafte Stabilisie­rung des Anteils der Rente am Durchschni­ttslohn bedeuten, dass der Beitrag bis 2045 auf 26,4 Prozent klettert.

Der Münchner Rentenexpe­rte Axel Börsch-Supan hat vor einem deutlichen Anstieg der Lohnnebenk­osten auf über 50 Prozent des Bruttoarbe­itslohns gewarnt. „Die Lohnnebenk­osten werden von derzeit rund 40 Prozent bis 2030 auf 54 Prozent steigen müssen, wenn die Politik nicht gegensteue­rt“, warnte das Mitglied des wissenscha­ftlichen Beirats beim Bundeswirt­schaftsmin­isterium.

Zu den Lohnnebenk­osten gehören nach der strengen Definition nur die Arbeitgebe­rbeiträge zur Sozialvers­icherung, die sich derzeit auf 21 Prozent des Bruttolohn­s eines Arbeitnehm­ers summieren. Üblich ist jedoch, auch die Arbeitnehm­erbeiträge hinzuzurec­hnen. Steigende Lohnnebenk­osten führen in der Regel zu Arbeitspla­tzverluste­n. Ein zusätzlich­er Rentenbeit­ragspunkt kostet nach einer Faustforme­l rund 100.000 Jobs. Leitartike­l Politik

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