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Box-Profi Sturm gibt WM-Gürtel zurück

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DÜSSELDORF (dpa) Profiboxer Felix Sturm gibt seinen Weltmeiste­rtitel freiwillig zurück. Aber nicht wegen des Dopingverd­achts gegen ihn. „Felix will sich noch in diesem Jahr in Deutschlan­d am Ellenbogen operieren lassen. Deshalb kann er den Titel demnächst sowieso nicht verteidige­n und legt ihn nieder“, sagte sein Manager Roland Bebak. Sturm war seit sieben Monaten WBA-Superchamp­ion im Supermitte­lge- wicht. Seit April läuft ein Dopingverf­ahren gegen den 37-Jährigen. In seinem siegreiche­n WM-Kampf gegen den Russen Fjodor Tschudinow am 20. Februar 2016 war in seiner AProbe die verbotene Substanz Stanozolol festgestel­lt worden.

Jetzt wartet der Boxer auf das Ergebnis der B-Probe. Die Öffnung der Urinprobe soll nach Mitteilung der Kölner Staatsanwa­ltschaft am 12. Oktober erfolgen. Sturm, der sei- nen Wohnsitz mittlerwei­le nach Bosnien verlegt hat, muss danach mit Sanktionen rechnen.

„Er gibt seinen Titel freiwillig zurück. Warum nimmt ihm die WBA den Gürtel nicht weg? Offenbar sehen auch sie viele Ungereimth­eiten in diesem Fall“, sagte Bebak. Er bezweifelt, dass mit der Dopingprob­e alles korrekt gelaufen sei, weil das Ergebnis erst acht Wochen später bekanntgeg­eben wurde.

Neben der Sportgeric­htsbarkeit ist auch die deutsche Justiz zuständig. Ein Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz im Sport kann eine Gefängniss­trafe von bis zu drei Jahren nach sich ziehen. Sportlich droht Sturm eine Sperre bis zu einem Jahr. „Die Strafe wäre aber im nächsten Jahr abgelaufen, weil sie vom Zeitpunkt des Vergehens an zählt“, sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxe­r (BDB).

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