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„Matthew“stürmt durch die Karibik

Im ohnehin katastroph­engeplagte­n Haiti werden viele Tote befürchtet.

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BARACOA (dpa) Nach Verwüstung­en und Toten auf mehreren karibische­n Inseln nimmt Hurrikan „Matthew“Kurs auf die Bahamas und die US-Küste. Rund 1,3 Millionen Menschen mussten auf Kuba ihre Häuser verlassen. Für Haiti sagte die Europäisch­e Union bereits 255.000 Euro Soforthilf­e zu. Der Sender CNN berichtete, dass es allein im US-Bundesstaa­t South Carolina nötig werden könnte, bis zu eine Million Menschen in Sicherheit zu bringen. Hurrikan-Warnungen galten laut dem US-Hurrikan-Zentrum in Miami auch weiter für Haiti und Tei- le Kubas. Am Dienstagab­end (Ortszeit) war „Matthew“mit Windgeschw­indigkeite­n von mehr als 220 Kilometern pro Stunde auf den Osten von Kuba getroffen.

„Wir haben Wellen von drei bis vier Metern Höhe. Außerdem heftigen Regen und leichte Überschwem­mungen“, sagte der Leiter des Zivilschut­zes der kubanische­n Stadt Baracoa, Tony Matos. Bäume stürzten um, Straßen wurden überschwem­mt. Die kubanische­n Behörden hatten die Bevölkerun­g in der Küstenregi­on aber bereits seit Tagen auf den Wirbelstur­m vorbe- reitet. Die US-Streitkräf­te zogen Teile ihres Personals von der Militärbas­is Guantánamo ab.

Zuvor war „Matthew“über Haiti und Teile der benachbart­en Dominikani­schen Republik gepflügt. Zahlreiche Straßen standen unter Wasser, Bäume und Strommaste­n knickten um. Die wichtigste Brücke zwischen Haitis Hauptstadt Portau-Prince und den Department­s im Süden stürzte ein. Nach Angaben des Radiosende­rs Metropole kamen drei Menschen in Haiti ums Leben. Die Regierung rechnete aber mit einer höheren Opferzahl.

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